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36.000 Tonnen schützen uns jetzt vor Tschernobyl

Heute Redaktion
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Am 29. November 2016 wurde der neue Sarkophag über den havarierten Atomreaktor Tschernobyls in Position gebracht.
Am 29. November 2016 wurde der neue Sarkophag über den havarierten Atomreaktor Tschernobyls in Position gebracht.
Bild: picturedesk.com

Die Atomkatastrophe von Tschernobyl jährt sich heuer zum 30. Mal. Die neue Schutzhülle für die noch immer gefährliche Kraftwerks-Ruine ist nun fertig und wird ab Dienstag an seinen Platz geschoben. Ein "historischer Schritt", wie der ukrainische Umweltminister sagt.

Der neuer Sarkophag ist das größte bewegliche Bauwerk der Welt. 36.000 Tonnen wiegt er, bei einer Höhe von 110 Metern, einer Breite von 257 Metern und einer Länge von 165 Metern. Der Stahlbogen wird am Dienstag über den alten Sarkophag geschoben, der seit seiner Errichtung nach der Katastrophe 1986 brüchig geworden ist.

Für das Manöver sind speziell angefertigte Spezialschienen notwendig, das Konstrukt wurde etwa 330 Meter vom Reaktor entfernt zusammengebaut. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von zehn Metern pro Stunde bewegt sich die neue Hülle nun an ihren Bestimmungsort.

200 Tonnen Uran immer noch im Reaktor

Zum Vergleich: Die Grundfläche der Schutzhülle ist so groß wie sechs Fußballfelder. Unter dem Bogen hätte die Pariser Kathedrale von Notre Dame Platz. Mit Greifarmen an der Innenseite der Konstruktion sollen Arbeiten am alten Reaktor ermöglicht werden. In der Anlage befinden sich noch etwa 200 Tonnen Uran.

Der ukrainische Umweltminister Ostap Semerak bezeichnete die Fertigstellung des neuen Sarkophag als "historischen Schritt": "Das ist der Anfang vom Ende des 30-jährigen Kampfes gegen die Folgen der Katastrophe von Tschernobyl", sagte er.

Am Dienstag, einen Tag vor dem 30. Jahrestag der Katastrophe sollen die vier Jahre dauernden Arbeiten abgeschlossen sein. (red)