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36-Jähriger versetzte Wien mit Bombendrohungen in An...

Heute Redaktion
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Bild: Stephan Hofer

Mehrere Bombenalarme, einige Evakuierungen und unzählige Drohanrufe gehen auf das Konto eines 36-jährigen Wieners. Der Mann, der sich "unverstanden" fühlte und psychisch auffällig ist, wurde aufgrund der Drohungen am Mittwoch im Landesgericht Wien rechtskräftig zu acht Monaten unbedingter Haft und einer dreijährigen Bewährungszeit verurteilt.

Mehrere Bombenalarme, einige Evakuierungen und unzählige Drohanrufe gehen auf das Konto eines 36-jährigen Wieners. Der Mann, der sich "unverstanden" fühlte und psychisch auffällig ist, wurde aufgrund der Drohungen am Mittwoch im Landesgericht Wien rechtskräftig zu acht Monaten unbedingter Haft und einer dreijährigen Bewährungszeit verurteilt.

Besonders wütend dürfte der Mann auf den Radiosender Ö3 gewesen sein, wo er mit einer Bombendrohung eine große Evakuierungsaktion ausgelöst hatte. In der Richterin vermutete der Angeklagte nämlich anfangs eine Verwandte einer Radiomoderatorin. Sprengen wollte er unter anderem auch die Telekom Austria, die Telefonseelsorge und die Wiener Stadtwerke.

In fast allen Fällen mussten hunderte Personen in Sicherheit gebracht werden. Vor Gericht gab der Mann jedoch an, es "nicht ernst gemeint" zu haben. Vielmehr sei er "wütend" gewesen, wenn er mit seinen Anliegen abgewiesen worden war und hätte den betreffenden Stellen "mehr Arbeit machen" wollen.

Verdächtig, weil er immer vor Ort war

Kurios: Um die Auswirkungen und die Evakuierungen zu sehen, begab sich der 36-Jährige laut Anklage immer an den Ort, an dem er mit Bomben gedroht hatte. Die Polizei kam ihm auch deshalb auf die Spur, weil er an den Einsatzorten immer wieder belustigt die Beamten zu den Evakuierungen angesprochen haben soll.

Ein Gutachten bescheinigte dem Angeklagten "mindere Intelligenz" in Verbindung mit einer "schweren Persönlichkeitsstörung" - jedoch nicht in dem Ausmaß, dass sie die Einweisung in eine Anstalt gerechtfertigt hätte. Außerdem soll der 36-Jährige bei den Taten zurechnungsfähig gewesen sein. Acht Monate muss der Mann unbedingt in Haft. Obwohl er versicherte, nie mehr mit Bomben zu drohen, ging die Staatsanwaltschaft vom genauen Gegenteil aus.