Niederösterreich

36 ukrainische Waisenkinder spontan in Melk aufgenommen

Ukrainische Waisenkinder brauchten kurzfristig eine Übernachtungsmöglichkeit. Die Initiative "Holen wir sie raus" bat die Stadt Melk um Hilfe.

Tanja Horaczek
Teilen
Im Stadtsaal von Melk wurden die ukrainischen Waisenkinder untergebracht.
Im Stadtsaal von Melk wurden die ukrainischen Waisenkinder untergebracht.
Privat

36 ukrainische Waisenkinder im Alter zwischen vier und 15 Jahren konnten gerettet werden. Mit dem Bus wurden sie aus dem Kriegsgebiet gebracht und sollten auf ihrem Weg nach Tirol in Budapest nächtigen. Doch dann kam alles anders und die Initiative "Holen wir sie raus" mit Obmann Dominik Paireder musste sich eine Alternative überlegen.

Kuscheltiere und Mitternachtssnack

Er rief bei der Stadtgemeinde Melk an und fragte, ob diese spontan einspringen könnte und die Kinder hier schlafen könnten. Da der Krisenstab der Gemeinde aufgrund der Flüchtlingswelle bereits vor einer Woche einberufen wurde und der Stadtsaal zur Einsatzzentrale und Notschlafstelle umfunktioniert wurde, konnte die Anfrage ohne großes Zögern angenommen werden. Die 36 Waisenkinder samt Betreuer wurden liebevoll gegen Mitternacht in Empfang genommen. Die Betten für die Kinder waren mit Kuscheltieren dekoriert worden und es gab einen kleinen Mitternachtssnack für sie.  

1/3
Gehe zur Galerie
    36 ukrainische Waisenkinder fanden in Melk Unterschlupf.
    36 ukrainische Waisenkinder fanden in Melk Unterschlupf.
    Privat

    Viele ehrenamtliche Helfer

    Bürgermeister Patrick Strobl (VP): "Wir haben schon zwei Busse mit geflüchteten Menschen aus der Ukraine aufnehmen können. Als uns gestern der Hilferuf betreffend der Kinder ereilte, zögerte keiner von uns - in wenigen Stunden wurde alles organisiert. Mein Dank geht an unsere Einsatzorganisationen, die in jeder Situation beweisen, dass sie jede Krise gekonnt meistern können. Außerdem möchte ich mich bei den vielen ehrenamtlichen Helfern und unseren Mitarbeitern bedanken, die sich in ihrer Freizeit engagieren."

     Spenden an "Holen wir sie raus"

    Der Initiator von "Holen wir sie raus" berichtet, dass noch Hunderte Menschen im Kriegsgebiet festhängen. "Es wurden bis jetzt 117 Kinder in der Ukraine getötet. Diese 36 Kids sind jetzt sicher. In den letzten Tagen hat die Privatinitiative http://holenwirsieraus.at dutzende Menschen auf eigene Kosten mit Bussen geholt", teilt er mit. Daher werden Spenden dringend benötigt. 

    Spendenkonto: Dominik Paireder, Kennwort: Ukraine, AT562025601001015054