Österreich

38.000 Mal an U-Bahn- Hausordnung erinnert

Seit einem Jahr sind die Sicherheitsmitarbeiter der Wiener Linien unterwegs. Am häufigsten hatten sie mit Hunden, Räder und Bettlern zu tun.

Heute Redaktion
Teilen
Öffi-Stadträtin Ulli Sima (2.v.re.) und Wiener Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl (2.v.li) zogen nun Bilanz über ein Jahr "Wiener Linien Sicherheitsmitarbeiter"(c) PID/Christian Fürthner
Öffi-Stadträtin Ulli Sima (2.v.re.) und Wiener Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl (2.v.li) zogen nun Bilanz über ein Jahr "Wiener Linien Sicherheitsmitarbeiter"(c) PID/Christian Fürthner
Bild: zVg

Seit einem Jahr sollen die Wiener-Linien-Sicherheitsmitarbeiter in den Stationen und Zügen im U-Bahn-Netz Präsenz zeigen und damit das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste erhöhen. "Die Öffis zählen zu den sichersten Orten Wiens und wir achten darauf, dass das auch künftig so bleibt. Das Feedback der Fahrgäste ist sehr positiv, die SicherheitsmitarbeiterInnen kümmern sich um die Einhaltung der Hausordnung und sorgen dafür, dass sich alle in den Öffis sicher und wohl fühlen", betonte Wiens Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) anlässlich des 1. Geburtstags der Securities.

38.000 Fahrgäste an Öffi-Hausordnung verwiesen

Aus Sicht der Stadt Wien fällt die Bilanz der Wiener Linien-Security sehr positiv aus. Seit dem Start des Sicherheitsdienstes haben die Mitarbeiter über 38.000 Fahrgäste angesprochen, wenn die Hausordnung nicht eingehalten wurde. Am häufigsten machten die Sicherheitsmitarbeiter auf Hunde ohne Maulkorb oder Leine aufmerksam, gefolgt vom Verbot am Bahnsteig mit Fahrrädern, Scootern und ähnlichem zu fahren sowie das Bettelverbot.

Weitere Themen waren das Rauchen, der Konsum von Alkohol und das Ein- und Aussteigen nach dem Abfertigungssignal. Abseits der Hausordnung wurde das richtige und sichere Verhalten im Zusammenhang mit den Öffis angesprochen – beispielsweise, dass der Transport von Fahrrädern auf der Rolltreppe aus Sicherheitsgründen nicht erlaubt ist. Künftig informieren die SicherheitsmitarbeiterInnen die Fahrgäste auch über das Essverbot bzw. achten auch auf dessen Einhaltung.

Sicherheitsteam wird laufend ausgebaut, Bodycams in Ausschreibung

Derzeit gehören rund 60 Mitarbeiter dem Sicherheitsteam der Wiener Linien an. Noch heuer wird der Personalstand auf 80 erhöht, bis Ende 2019 sollen dann 120 Mitarbeiter im Netz unterwegs sein.

Künftig werden die Wiener Linien Securities auch mit Bodycams ausgerüstet im Einsatz sein. Derzeit läuft dazu eine mehrstufige Ausschreibung. Zeitgleich wurden in einem rund zweimonatigen Testbetrieb die unterschiedlichen Modelle nach Handhabung, Aufnahmequalität und Auswertung erprobt. Die Erfahrungswerte fließen in die Entscheidungsfindung ein. Der Zuschlag soll in den nächsten Wochen erfolgen.

"Die Bodycams sorgen für eine weitere Erhöhung der Sicherheit. Denn sie wirken präventiv abschreckend und deeskalierend. Das haben die Erfahrungswerte anderer Unternehmen wie etwa der ÖBB oder der Polizei gezeigt", so Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl.

Enge Kooperation mit Polizei und ÖBB

Für die Sicherheit in der Stadt sei die Polizei die erste Ansprechstelle, mit der die Wiener Linien sehr gut und sehr eng zusammenarbeiten. Auch mit den ÖBB bestehe eine sehr enge Sicherheitspartnerschaft: So unterstützen sich die Wiener-Linien-Sicherheitsmitarbeiter und das Mungos Security-Team der ÖBB gegenseitig in den großen Gemeinschaftsstationen, wie am Westbahnhof, Hauptbahnhof oder Praterstern.

Alle U-Bahn-Stationen mit permanenter Videoüberwachung

Neben der Präsenz der Sicherheitsmitarbeiter sorgt auch die Videoüberwachung in den Stationen und Fahrzeugen für mehr Sicherheit in den Öffis. Seit kurzem sind alle 109 Wiener U-Bahn-Stationen mit permanenter Videoüberwachung ausgerüstet. Das seit 2007 laufende Umrüstungsprogramm wurde damit abgeschlossen.

Die rund 2.500 Kameras in den U-Bahn-Stationen zeichnen das Geschehen durchgehend auf. Fordert die Polizei keine Videoauswertung an, werden die Bilder nach 48 Stunden automatisch überschrieben. Die Wiener Linien investieren 2018 rund 900.000 Euro in den Ausbau der Videoüberwachung in Stationen und Fahrzeugen. Insgesamt liefern bereits rund 12.500 Kameras im ganzen Netz Bilder, die im Fall der Fälle von der Polizei ausgewertet werden können. Damit tragen die Wiener Linien einen wichtigen Beitrag zur hohen Aufklärungsquote bei.

Auch Servicemitarbeiter zeigen Präsenz

Neben dem Sicherheitsteam sind auch die Servicemitarbeiter am Bahnsteig und in den Zügen unterwegs. Die erfahrenen Wiener Linien-Mitarbeiter stehen den Fahrgästen in den Stationen und in den Zügen für Auskünfte zu Fahrplänen, Umsteigemöglichkeiten bis hin zu Ticket-Infos zur Verfügung. Bis 2019 werden rund 210 Mitarbeiter dem Serviceteam angehören. (lok)