Österreich
4.000 Wildtiere in Wien gesichtet
Durch ein Citizen-Science-Projekt sind mit Hilfe der Bevölkerung mehr als 4.000 Sichtungen von Wildtieren in Wien bekannt geworden.
Durch das Forschungsprojekt stadtwildtiere.at konnten mit Hilfe der Bevölkerung mehr als 4.000 Meldungen von lebenden Wildtieren in Wien online gestellt werden.
Nachdem die Forscher keinen Einblick in die privaten Gärten der Wiener haben, sind sie auf die Hilfe der 16.000 Nutzer der Website stadtwildtiere.at angewiesen. Mehrere Jahre lang wurden die Wiener User gebeten, Begegnungen mit Wildtieren aller Art online zu melden. Dazu zählenFüchse, Dachse, Eisvögel aber auch Tauben und Ratten.
Im ersten Jahr dieser etwas anderen "Volkszählung" führte der Fuchs das Ranking an. Grund: Er wurde sehr häufig bei der S-Bahnstation Hernals gesichtet. Dort gibt es einen Fuchsbau.
Im zweiten Jahr war der Dachs die Nummer eins. Die Forscher von stadtwildtiere.at verliehen einen "Citizen Science Award" an die Wiener die sich große Mühe machten und den ausschließlich nachtaktiven Dachs für die Website knipsten.
Wer Wildtiere in der Stadt sichtet, kann auch die Tier-Helpline der Stadt Wien alarmieren: Ganze 1.100 Anrufe wurden im Vorjahr entgegengenommen, heuer waren es bereits 837. Lustig: Immer öfter gibt es auch Anrufe zu Tauben oder Ratten – diese zählen ebenfalls zu den Wildtieren.
So wählte eine Dame vor kurzem verzweifelt die Nummer der Hotline. Grund: Sie stehe am Schwedenplatz, eine Taube hätte sich einen Plastikfaden um das Bein gewickelt, die Tierrettung müsse kommen. Ein älterer Herr meldete eine "herumirrende Ratte" zwischen den Mülltonnen in seinem Hof. Der Nager müsse gerettet werden.
Immer wieder verirren sich auf Rehkitze in städtisches Gebiet. "Bitte diese Tiere nicht angreifen", so Umweltstadträtin Ulli Sima. Denn das Tierbaby werde sonst verstoßen.
Die Helpline nimmt jeden Anruf ernst und ist unter der folgenden Nummer in Wien erreichbar: 01-4000-8060