Österreich

4 Alpinisten bezahlten bei Lawinen mit dem Leben

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Bei einem Lawinenabgang in Sportgastein im Salzburger Pongau ist am Montag laut Informationen der Bergrettung eine 52-jährige Oberösterreicherin ums Leben gekommen. Die Frau sei auf der Rückseite des "Kreuzkogels", auf der sogenannten "Nordabfahrt", im freien Gelände von einer Lawine mitgerissen und verschüttet worden. In Südtirol starben drei deutsche Wintersportler.

Bei einem Lawinenabgang in Sportgastein im Salzburger Pongau ist am Montag laut Informationen der Bergrettung eine 52-jährige Oberösterreicherin ums Leben gekommen. Die Frau sei auf der Rückseite des "Kreuzkogels", auf der sogenannten "Nordabfahrt", im freien Gelände von einer Lawine mitgerissen und verschüttet worden. In Südtirol starben mindestens drei, eventuell sogar vier deutsche Wintersportler.

Die Skifahrerin war gegen Mittag mit drei Familienmitgliedern die Variante abgefahren. Dabei verlor sie einen Ski. Auf der Suche danach habe sich ein Schneebrett gelöst, sagte Bergrettungssprecherin Maria Riedler. Die Frau und Mutter wurde von ihren drei Angehörigen geborgen. Alle Wiederbelebungsversuche, auch die von einem Notarztteam, waren aber vergeblich.

Im Einsatz standen 20 Mitglieder der Bergrettung Bad Gastein, Alpinpolizisten, der Rettungshubschrauber Martin 1 und der Polizeihubschrauber "Libelle". Von der Lawine wurde offenbar nur die Frau erfasst. Laut Bergrettung hatte sie keinen Lawinenpiepser dabei.

Verschütteter in Obertauern gerettet

Am Sonntag hatte ein Skilehrer im Skigebiet Obertauern großes Glück. Er wurde in der Nähe der Sesselbahn "Gamsleiten 1" abseits der Piste von einer Lawine mitgerissen, über Lawinenverbauungen geschleudert und rund 40 Zentimeter tief verschüttet. Bergretter und Skilehrerkollegen konnten ihn nach vier Stunden lebend bergen. Eine "Atemhöhle" im Schnee bewahrte ihn vor dem Erstickungstod. Der 30-jährige Mann erlitt eine Unterkühlung und eine Prellung.

Drei Tote in Südtirol

Bei dem Lawinenunglück im Südtiroler Ortlergebiet war zuerst von drei Opfern die Rede, nunk könnte es sein, dass die Zahl nach oben korrigiert werden muss. Die Bergretter suchten am Nachmittag nach einem weiteren Verschütteten. Erschwert wurde die Suche dadurch, dass der Vermisste kein Lawinenverschüttetengerät bei sich trägt.

Die Suche nach dem möglicherweise vierten Opfer beim Südtiroler Lawinenabgang im Ortlergebiet ist am Abend des Ostermontags ergebnislos eingestellt worden. Bergretter schätzten die Schneehöhe in dem zu durchsuchenden Kessel auf bis zu 15 Meter. Ob am Dienstag weitergesucht werden kann, soll von der Einsatzleitung in den Morgenstunden entschieden werden.

Das Unglück ereignete sich im Gebiet der Vorderen Schöntaufspitze in über 3.000 Metern Höhe. Bei den drei Toten handelt es sich laut Bergrettung um zwei italienische und einen deutschen Staatsangehörigen. Ihre Leichen wurden von einem Hubschrauber am Nachmittag ins Tal geflogen.

Das Unglücksgebiet wird nicht nur von Skitourengehern frequentiert. Auch Skifahrer nützen die Möglichkeit, um anstatt auf der präparierten Piste im freien Gelände Variantenabfahrten zu absolvieren. In dem Gebiet gab es in den vergangenen Tagen viel Neuschnee. Am Montag herrschte Lawinenstufe "3" der fünfteiligen Skala.

APA/red.