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4 Jahre Haft für chinesische Corona-Journalistin

Weil sie kritisch über die chinesischen Behörden im Umgang mit dem Coronavirus berichtete, wurde eine Journalistin nun zu vier Jahren Haft verurteilt.

Leo Stempfl
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Aktivisten demonstrieren in Hong Kong für die Freilassung der Journalistin Zhang Zhan
Aktivisten demonstrieren in Hong Kong für die Freilassung der Journalistin Zhang Zhan
EPA-EFE

Vor fast genau einem Jahr wurde der erste Corona-Fall in der chinesischen 11-Millionen-Einwohner Metropole Wuhan bekannt. Am 23. Jänner wurde schließlich die komplette Stadt abgeriegelt, Journalisten verhaftet und Angehörige von Corona-Infizierten drangsaliert.

Kurz darauf, im Februar, reiste die 37-jährige Journalistin in die Region Hubei und berichtete von dort kritisch über das Vorgehen der Behörden. Ihre Livestreams wurden in den sozialen Netzwerken zahlreich geteilt, wie "BBC" berichtet. Bereits im Mai wurde sie deswegen festgenommen, die Haftzustände waren katastrophal. 

Hungerstreik und Verurteilung

Im Juni trat sie deswegen in Hungerstreik, woraufhin sie schlicht zwangsernährt wurde. Die Vorwürfe lauteten Unruhestiftung und das Schüren von Streit. Bei einem kurzen Gerichtstermin Shanghai erging am Montag nun das Urteil.

Wie einer ihrer Anwälte mitteilte, wurde die 37-Jährige nun zu einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt. Ihr Gesundheitszustand sei wegen des Hungerstreiks immer noch "extrem schlecht".

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