Österreich

4 Männer prügelten Pensionisten fast tot

Heute Redaktion
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Weil sie einen Grazer beraubt und schwer verletzt haben, mussten sich vier Rumänen am Montag im Grazer Straflandesgericht verantworten. Drei der Beschuldigten sollen im Auftrag des Vierten dem Pensionisten auf einem Radweg aufgelauert und ihn mit Schlägen und Tritten beinahe getötet haben. Drei der Angeklagten waren teilweise geständig.

Der Pensionist verkaufte regelmäßig auf einem Grazer Flohmarkt Uhren und Schmuck. Als er vergangenes Jahr im März an einem Sonntag vom Markt nach Hause fahren wollte, überfielen ihn zwei Männer. Sie nahmen ihm die Tasche mit dem restlichen Schmuck weg. Als er sich heftig wehrte, holten sie einen dritten Komplizen dazu. Dann soll das Trio laut Staatsanwältin den Mann schwerst verletzt haben: "Er wurde mit heftigen Fußtritten gegen Kopf und Oberkörper malträtiert, auch mit einer Schneestange wurde auf ihn eingeschlagen."

Serienrippenbrüche, innere Verletzungen und ein Schädel-Hirn-Trauma waren die Folge. Für die Anklägerin stand außer Zweifel, dass die Beschuldigten den Mann töten wollten: "Das Opfer sollte zum Schweigen gebracht werden. Dazu haben die Täter zuvor schon einen Sichtschutz errichtet, damit der Mann nicht zu früh entdeckt wird und sie flüchten können." Irgendwann wurde der Pensionist ohnmächtig, und die Täter legten ihn hinter ein Gestrüpp.

Doch der Mann war nicht tot, sondern kam wieder zu sich und rief um Hilfe. Gleichzeitig hatte eine Polizistin von ihrer Wohnung aus die Männer gesehen und einen Teil der Tat mitverfolgt. Sie schlug Alarm, und zwei Rumänen konnten noch am Tatort verhaftet werden. Im Zuge der Ermittlungen wurden auch noch die anderen beiden ausfindig gemacht.

Als Haupttäter gilt ein fast 70-Jähriger, der die anderen drei Angeklagten im Alter von 21 bis 26 Jahre angestiftet haben soll, selbst aber nicht dabei gewesen ist. Er wurde allerdings in Tatortnähe und mit dem Schmuck in der Tasche geschnappt. Diesen will er nur zufällig im Gebüsch gefunden haben.

Die Befragung gestaltete sich äußerst schwierig, da einer den anderen beschuldigt. Die drei jüngeren Männer gaben teilweise den Raub und auch die Verletzungen zu, die Mordabsichten wiesen sie aber weit von sich.

Der Prozess wird am Donnerstag um 8.30 Uhr fortgesetzt.

APA/red.