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40.000 wollen Magna Carta sehen, nur 1.200 dürfen

Heute Redaktion
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Mehr als 40.000 Menschen aus 20 Ländern meldeten sich an, als bekannt wurde, dass in London erstmals die letzten vier erhaltenen Originalexemplare der Magna Carta gemeinsam ausgestellt werden. Per Los wurden 1.215 Glückliche ausgewählt, die eines der wichtigsten Rechtsdokumente der Weltgeschichte am Montag wirklich bestaunen dürfen.

In der British Library, der britischen Nationalbibliothek, zeigen Experten sowohl die eigenen zwei Exemplare als auch die beiden aus den Kathedralen von Lincoln und Salisbury zum 800. Jubiläum.

"Heute ist ein wirklich aufregender Tag: Es ist das erste Mal, dass wir die vier erhaltenen Originalexemplare der Magna Carta zusammengebracht haben", sagte die Leiterin der Abteilung für mittelalterliche Dokumente, Claire Breay. 1215 wurde die Magna Carta unterzeichnet.

 

Magna Carta: Niemand steht über dem Gesetz, nicht einmal der König

Die Magna Carta wurde am 15. Juni 1215 in Runnymede von König Johann Ohneland anerkannt und 1297 offiziell englisches Gesetz. Das in mehreren Exemplaren im ganzen Land verbreitete Dokument war in erster Linie ein Friedensvertrag zwischen dem unbeliebten König und aufständischen Adligen, doch ist es vor allem von Bedeutung, weil es erstmals das Prinzip festschreibt, dass niemand über dem Gesetz steht. Das Dokument garantierte erstmals gewisse Rechte und Freiheiten der Untertanen und wurde damit zur Grundlage zahlreicher Verfassungen.

Das Dokument habe festgelegt, dass auch der König dem Gesetz unterworfen ist. Seit seiner Verkündung habe es zur Verteidigung gegen willkürliche und ungerechte Herrscher gedient, sagte Breay. Zudem habe das Dokument in der ganzen Welt enorme Bedeutung als Symbol von Recht, Gerechtigkeit und Freiheit.