Niederösterreich

40 Menschen in Kühllaster geschleppt: 2 Jahre Haft

Gut 40 syrische Flüchtlinge hatte ein Türke in einem Kühl-Lkw geschleppt, die Reisenden waren in Lebensgefahr. Jetzt stand der Schlepper vor Gericht

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Prozess
Prozess
Lenger

Prozess gegen einen türkischen Schlepper am heutigen Donnerstag in Korneuburg: Ende September war der türkische Lkw-Lenker (63) in Maria Ellend von der Polizei festgenommen worden, der 63-Jährige wurde dabei schlafend in der Führerkabine vorgefunden.

Lebensgefahr während Fahrt

Bereits kurz davor waren gut 40 Flüchtlinge vom Kühllastwagen gesprungen und verteilten sich in alle Windrichtungen. Der Großteil der geschleppten Personen soll an der Ausstiegsstelle im Gemeindegebiet Haslau-Maria Ellend von unbekannten Fahrzeuglenkern abgeholt und weiter nach Wien bzw. Deutschland transportiert worden sein.

Nur: Während der Fahrt sollen einige der Sicherheitsspanngurte abgerissen und dadurch Teile der tonnenschweren Ladung frei auf der Ladefläche umhergefallen sein. Rund zehn Personen konnten von der Polizei aufgegriffen werden, sie blieben unverletzt. Sie beschrieben die mehrstündige Fahrt jedoch als lebensbedrohlich. Für die Schleppung seien Beträge zwischen 4.000 und 7.800 Euro bezahlt worden - mehr dazu hier.

Innere des Lkw
Innere des Lkw
LPD NÖ

Beim Prozess erzählte der angeklagte Türke: "Ich habe den Lkw in Rumänien übernommen, weil mein Lkw eine Panne hatte." Im Laufe des Prozesses zeigte sich der Angeklagte zunehmend geständig, gab schließlich zu: "In Ungarn hörte ich bereits Stimmen. Und ja, mir war klar, dass sich die Menschen sogar in Lebensgefahr befinden könnten." 

2 Jahre Haft

Der Staatsanwalt forderte, in Anspielung auf das Drama 2015, eine hohe Strafe. Der Türke wurde schließlich zu zwei Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist rechtskräftig.