Niederösterreich

Nächster Schlepper-Lkw mit 45 Flüchtlingen an Bord

Rund 45 Menschen, vor allem Männer, waren mit einem Lkw nach NÖ geschleppt worden. Die Polizei griff 10 Syrer auf, ein Schlepper wurde gefasst.

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Der Lkw
Der Lkw
LPD NÖ

Es vergeht kaum eine Woche, in der keine Menschen in NÖ aufgegriffen werden: In den Morgenstunden des 25. September 2020 griffen Bedienstete der Polizeiinspektion Regelsbrunn zehn syrische Staatsangehörige (15 bis 50) auf, die sich unberechtigt in Österreich aufhielten. Die Männer stellten sofort einen Asylantrag und wurden nach Schwechat gebracht.

Schlepper schlief

Die Polizisten durchsuchten die Örtlichkeiten weiter und wurden im Zuge der Fahndungstätigkeiten auf ein rumänisches Sattelkraftfahrzeug aufmerksam, das bei der Bahnstation Haslau an der Donau auf einem Parkstreifen abgestellt war. Bei der Fahrzeugkontrolle konnten im Laderaum des Sattelaufliegers mehrere persönliche Gegenstände von vermutlich geschleppten Personen aufgefunden werden. Die Ladung, die aus tonnenschweren Metallteilen bestand, war nur unzureichend gesichert, sodass die Bordwand des Aufliegers stark nach außen gedrückt wurde. Der Lenker des Lkw, ein 63-jähriger türkischer Staatsangehöriger, hielt sich in der Fahrerkabine auf und schlief. Er wurde von Bediensteten der Polizeiinspektion Regelsbrunn wegen des Verdachts der Schlepperei vorläufig festgenommen.

Innere des Lkw
Innere des Lkw
LPD NÖ

LKA ermittelte

Kriminalisten des Ermittlungsbereiches Menschenhandel und Schlepperei im Landeskriminalamt Niederösterreich übernahmen die Amtshandlung. Die geschleppten Personen wurden als Zeugen befragt und gaben an, dass insgesamt ca. 45 Personen auf der Ladefläche von Rumänien über Ungarn nach Österreich transportiert worden seien.

Bis zu 7.800 Euro pro Person

Der Großteil der geschleppten Personen soll an der Ausstiegsstelle im Gemeindegebiet Haslau-Maria Ellend von unbekannten Fahrzeuglenkern abgeholt und weiter nach Wien bzw. Deutschland transportiert worden sein. Während der Fahrt sollen einige der Sicherheitsspanngurte abgerissen und dadurch Teile der tonnenschweren Ladung frei auf der Ladefläche umhergefallen sein. Die zehn aufgegriffenen Personen blieben unverletzt. Sie beschrieben die mehrstündige Fahrt jedoch als lebensbedrohlich. Für die Schleppung seien Beträge zwischen 4.000 und 7.800 Euro bezahlt worden.

Der Schlepper zeigte sich teilgeständig und wanderte in Untersuchungshaft.

Erst vor zwei Wochen war ein Kühllaster im Bezirk Bruck gestoppt worden ("Heute" berichtete), immer wieder wurden im letzten Jahr im Bezirk Bruck illegal eingereiste Menschen aufgegriffen - mehr dazu hier.

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