Österreich

Paar brauchte aus Urlaub 36 Stunden heim nach Linz

Der Traum-Urlaub im sonnigen Nicaragua wurde für ein Linzer Pärchen zu einer wahren Odyssee. Sie schafften es mit dem letzten Flieger nach Hause.

Heute Redaktion
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Am 6. März brachen Chris Sennlaub und Martina Hofmair in ihren wohl verdienten Urlaub auf. Als Reiseziel wählte das Linzer Ehepaar für zwei Wochen das rund 9.600 Kilometer entfernte Nicaragua aus.

In einem kleineren Ressort genossen die beiden den Surfurlaub. "Anfangs war es herrlich. Es war sehr warm bei 33 Grad. Auch der Strand war wunderschön", erinnert sich Hofmair.

Die Lage in der Heimat und auf der ganzen Welt behielten die beiden aber immer im Auge.

Nach rund einer Woche fand der Strandurlaub dann aber ein jähes Ende. "Als wir mitbekommen haben, dass die ersten Flughäfen gesperrt werden, haben wir einen früheren Rückflug gebucht", so Sennlaub zu "Heute".

Anstatt Freitag wollte das Pärchen dann am Montag zuvor nach Hause fliegen. Daraus wurde aber nichts. Denn dann wurde bekannt, dass auch die Flughäfen in Panama (von dort wäre der Flug gegangen) dicht gemacht haben.

Also setzten sich die beiden vor den Computer und suchten nach anderen Verbindungen. "Wir haben bis spät in die Nacht versucht, eine Route zu finden, wo die Flughäfen nach Deutschland nicht gesperrt waren. Das ging dann nur noch über Costa Rica und Mexiko", sagt Hofmair.

Von zu Hause aus unterstützten Freunde und Familie bei der Planung. Laut Sennlaub riefen sie immer wieder bei den Hotlines der Airlines an, um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. Nach rund sechs Stunden folgte die Bestätigung des Flugs der beiden Linzer.

"Der Flieger war unsere letzte Chance"

"Zum Glück haben wir nie aufgegeben. Der Flieger war unsere letzte Chance. Gleich danach haben sie alles gesperrt", schildert Hofmair die dramatischen Szenen.

Auch mit dem Außenministerium war das Paar ständig in Kontakt.

Danach folgte eine wahre Rückreise-Odyssee. Mit dem Taxi ging es Dienstagfrüh gegen 4.30 unserer Zeit zunächst nach Managua (Hauptstadt Nicaraguas). Von dort flogen die beiden nach Costa Rica und dann weiter nach Mexiko, ehe sie schließlich am Mittwoch gegen 15 Uhr mit der Landung in Frankfurt endlich in Europa landeten.

Sie stiegen dann in den Zug um. Dort waren kaum Reisende, auch kontrolliert wurde während der gesamten Fahrt nicht.

Dass in Frankfurt aufgrund einer Bombendrohung kurz Aufregung herrschte, konnte die beiden auch nicht mehr aus der Bahn werfen. "Das und die dadurch vorübergehende Sperre der Gleise schreckte uns nach den ganzen Strapazen nicht mehr", sagt Sennlaub.

Extrakosten von 1.200 Euro pro Person

Nach mühevollen 36 Stunden kamen die beiden dann endlich in Linz am Bahnhof an. "Die Erleichterung war riesig. Das kann man gar nicht beschreiben. Ich war so froh, dass wir gleich ein Taxi bekommen haben", so Hofmair.

Extrakosten für die außerplanmäßige Rückreise: 1.200 Euro pro Person. "Damit sind wir aber noch vergleichsweise günstig davon gekommen. Viele Ticketpreise waren sehr hoch. Eine Familie hat uns von Ticketkosten in Höhe von rund 7.000 Euro berichtet", erzählen die beiden.

Die beiden können wirklich glücklich sein, noch einen Rückflug ergattert zu haben. Denn in Nicaragua wird das Corona-Virus offensichtlich nicht so ernst genommen. Hofmair: "In Nicaragua wird das Thema Corona ignoriert. Man glaubt dort, Gott wird den Menschen helfen und sie sind immun dagegen. Vor unserer Abreise gab es sogar einen Marsch, wo sich alle Beteiligten die Hand gaben."

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