Niederösterreich

47-Jähriger rettete Vater und Sohn vor dem Ertrinken

Ein Lenker und sein Sohn auf der Rückbank stürzten mit dem Pkw in den Nattersbach. Günther Imler (47) zögerte nicht und zog beide aus dem Wasser.

Erich Wessely
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Günther Imler zog Sohn und Vater aus dem Wagen.
Günther Imler zog Sohn und Vater aus dem Wagen.
FF Frankenfels, FF Schwarzenbach

Spektakuläre Lebensrettung am späten Dienstagnachmittag nahe Frankenfels (Bezirk St. Pölten-Land): Es war gegen 18.30 Uhr als plötzlich ein Lenker (möglicherweise durch Sekundenschlaf) rund zwei Kilometer vor dem Ortszentrum von Frankenfels von der Fahrbahn abkam und über eine Böschung stürzte. In weiterer Folge kam der Pkw im Nattersbach am Dach zum Liegen.

Bauarbeiter rasch zur Stelle

Dank des couragierten Eingreifens eines nachkommenden Lenkers konnte Schlimmeres verhindert werden. "Ich habe das Auto abgestellt, mein Handy einer Dame gegeben, damit diese die Einsatzkräfte ruft, um keine Zeit zu verlieren", so Günther Imler (47), im Brotberuf Bauarbeiter in Wien und Mitglied der FF Schwarzenbach, der zufällig zur Stelle war.

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    Unfall in Frankenfels, Einsatzkräfte vor Ort.
    Unfall in Frankenfels, Einsatzkräfte vor Ort.
    FF Frankenfels

    Zuerst befreite er den kleinen, etwa neun Jahre alten Bub aus dem Pkw: "Ich habe so eine Kraft entwickelt, dass ich trotz des Wassers die hintere Türe aufdrücken konnte", so Imler zu "Heute". Dann zog er auch den Lenker aus dem Fahrzeug. "Fünf Minuten später hätte der Kopf schon unter Wasser sein können." Ärgerlich: Einige Fahrzeuge fuhren einfach an der Unfallstelle vorbei.

    Lebensretter hat selbst zwei Kinder

    Die Unfallopfer kamen relativ glimpflich davon: "Der Lenker hatte ein paar Abschürfungen und der Sohnemann blaue Flecken durch den Gurt." Die Einsatzkräfte waren dann rasch vor Ort, nach der Unfallaufnahme durch die Polizei führten die Feuerwehren Frankenfels und Kirchberg die Fahrzeugbergung mittels Kranfahrzeug durch.

    Als Held würde sich Imler nicht bezeichnen: "Ich glaube, jeder hätte so reagiert." Verarbeiten habe er aber die ganze Sache müssen: "Ich habe die ganze Nacht nicht schlafen können." Als Familienvater zweier Söhne "geht einem das schon nahe. Ich bin froh, dass nicht mehr passiert ist".