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5.000 Österreicher mitten im Krisen-Gebiet

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Im Zehn-Minuten-Takt feuern die Hamas-Terroristen Raketen auf Israel, ein Waffenstillstand ist nicht in Sicht. Im Land halten sich laut Außenministerium derzeit auch 5.000 Österreicher auf. Zwei junge Wiener schildern uns, wie sie mit der Krisen-Situation umgehen.

Benjamin N. (26) arbeitet in Tel Aviv. Der Wiener erzählt: "Erst schlugen Raketen in Rischon LeZion ein, dann ertönten in Tel Aviv die Sirenen. Ich war in der Arbeit. Eine Kollegin brach in Tränen aus, das Telefonnetz zusammen. Alle riefen: 'Schnell, in den Bunker!' Erst wusste ich nicht, was zu tun ist, doch dann schnappte ich mir das Notwendigste und lief. Nach ein paar Minuten war der Spuk vorbei – und ich musste zurück an meinen Arbeitsplatz. Niemand wusste genau, was passiert war. Sind die Raketen eingeschlagen – und wenn, wo? Gibt es Tote? Verletzte? Mittlerweile ist der Alltag eingekehrt, trotz der Alarme. Angst habe ich zwar nicht, aber ich bin überrascht, dass die Lage so eskaliert – die Raketen sogar bis Tel Aviv reichen."

Daniel K. (28, er arbeitet derzeit an einer Uni in Tel Aviv) schildert: "Ich befand mich auf der Straße, als der Alarm losging. Dann war ein lauter Knall zu hören. Zwischen dem Ertönen der Sirenen und einem möglichen Einschlag bleiben 60 Sekunden Zeit, um sich in Sicherheit zu bringen, im Süden des Landes sind es nur 15 Sekunden. Die Menschen fingen an zu rennen. Ich selbst habe in einem Bahnhof Schutz gesucht. Nach dem ersten Alarm war ich noch ziemlich verunsichert, aber die Gelassenheit der Menschen ist ansteckend. Durch das Raketenabwehrsystem 'Iron Dome' fühlt man sich hier relativ sicher."

Isabella Martens