Am Mittwoch kurz nach 16 Uhr knatterten die schweren Helikopter über den Süden von Linz, machten dabei ziemlichen Lärm. Gleich fünf der zweimotorigen CH-47 Chinook flogen in Formation hintereinander über den Bereich Asten, Pichling, St. Florian.
Das heimische Bundesheer hat keine Helikopter dieser Art. Es fliegen zwar auch große Black Hawk regelmäßig zu Übungen (sind in Langenlebarn stationiert) nach Hörsching, Geräte dieser Bauart haben aber nur z.B. die USA oder andere NATO-Staaten.
Was für viele Anrainer beunruhigend wirken mag, ist laut Bundesheer völlig normal. Das zeigt auch eine parlamentarische Anfragebeantwortung von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) im Vorjahr. Demnach gab es im Jahr 2023 exakt 6.245 Überflüge ausländischer Militärs, 2022 waren es 6.550.
Der CH-47 Chinook ist ein schwerer militärischer Transporthubschrauber, der vom US-amerikanischen Hersteller Boeing entwickelt wurde. Sein auffälligstes Merkmal ist die Tandem-Rotoranordnung, bei der zwei große Hauptrotoren hintereinander auf dem Rumpf montiert sind. Diese Konstruktion ermöglicht eine besonders hohe Traglast und Stabilität beim Transport schwerer Lasten. Der Erstflug des CH-47 fand am 21. September 1961 statt. Seitdem wird der Helikopter weltweit von zahlreichen Armeen eingesetzt, vor allem innerhalb der NATO-Staaten. Auch bei gemeinsamen Übungen über Österreich ist er gelegentlich zu sehen. Mit einer Länge von rund 30 Metern und einer Reichweite von etwa 740 Kilometern eignet sich der Chinook ideal für längere Einsätze. Seine Höchstgeschwindigkeit beträgt etwa 315 km/h, womit er zu den schnelleren Helikoptern seiner Klasse zählt. Der CH-47 kann je nach Konfiguration bis zu 55 Soldaten oder mehr als 10 Tonnen Fracht transportieren.
Hauptzweck der Transporte sei laut Tanner die "Teilnahme an Übungs- und Ausbildungsvorhaben sowie an wissenschaftlichen und sportlichen Veranstaltungen".
"Diese Überflüge müssen angemeldet werden, es gibt eine eigene Stelle beim Bundesheer dafür", so Heeres-Sprecher Michael Bauer zu "Heute". Ort und Zeit des Eintritts und des Austritts in den Luftraum, Zahl der Waffen, eine Namensliste der Personen und weitere Daten müssen angegeben werden. Die Überflüge seien jedenfalls Alltag, so das Bundesheer.