Österreich

5 Täter in U-Haft: Schlag gegen Menschenhandel

Erfolg für die Polizei in NÖ und Wien: Die Exekutive konnte einen organisierten Menschenhandel aufdecken, fünf Beschuldigte sitzen in U-Haft.

Heute Redaktion
Teilen

Eine junge Frau konnte sich aus den Fängen ihrer Peiniger befreien, flüchtete aus einer Wohnung und erstattete Anzeige.

So kam der Fall ins Rollen, nach intensiven Ermittlungen konnte die Polizei eine Menschenhandel-Bande ausheben – am 7. Juni schlug die Eliteeinheit Cobra an Adressen im Bezirk Mödling zu, konnte zwei Frauen und drei Männer festnehmen.

Die Beschuldigten wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien in die Justizanstalt Wien-Josefstadt gebracht. Bei den Verdächtigen handelt es sich um ein Quintett aus Venezuela, teils mit spanischer Doppelstaatsbürgerschaft.

Weiters konnten an verschiedenen Adressen in Wien und NÖ insgesamt 13 Opfer, die aus Venezuela und Kolumbien stammen, befreit werden. Noch während die Beamten an den Einsatzorten tätig waren, konnten zwei weitere Opfer, die gerade am Flughafen Wien-Schwechat angekommen waren, in Sicherheit gebracht werden.

Die Beschuldigten sollen bereits seit Ende des Jahres 2016 junge Frauen (19 bis 22 waren die 15 Opfer) vorwiegend in Diskotheken, aber auch übers Internet, rekrutiert haben. Sie flogen mit ihnen nach Österreich, versprachen ihnen ein tolles Leben, zwangen sie stattdessen zur Prostitution und beuteten sie aus.

Chefin der Bande: 33-jährige Venezolanerin

Unter ständiger Aufsicht sollen die Opfer die Prostitutionshandlungen in den angemieteten Wohnungen, aber auch bei Hotelbesuchen, durchgeführt haben.

Durch die Chefin, einer 33-jährigen Venezolanerin, seien die Opfer nahezu täglich, rund um die Uhr, dazu gezwungen worden, der Prostitution nachzugehen.

Anschließend wurden sie gezwungen das ganze Geld wieder abzuliefern an die Auftraggeber.

Im März 2018 gelang einem der jungen Frauen die Flucht, sie wandte sich an die Polizei, sofort wurden durch das Landeskriminalamt Niederösterreich in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt die Ermittlungen aufzunehmen, die Beschuldigten wurden ausgeforscht.

Die Polizei bittet um weitere Hinweise, es könnte noch viel mehr Opfer geben, Aufnahmen von vier Verdächtigen gingen jetzt an die Öffentlichkeit.

(wes)