Österreich

5-Tonnen-Fels auf Salzburger Bordell gestürzt

Heute Redaktion
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Zu einem gewaltigen Felssturz ist es heute, Donnerstag, mitten in der Stadt Salzburg gekommen: Eine fünf Tonnen schwere Felsplatte hat sich aus einer Wand des Kapuzinerbergs gelöst und ist 60 Meter tief auf den Parkplatz des "Sauna-Massage-Tempels" gestürzt. Verletzt wurde wie durch ein Wunder niemand.

Zu einem gewaltigen Felssturz ist es heute, Donnerstag, mitten in der Stadt Salzburg gekommen: Eine fünf Tonnen schwere Felsplatte hat sich aus einer Wand des Kapuzinerbergs gelöst und ist 60 Meter tief auf den Parkplatz des Etablissements "Sauna-Massage-Tempels" in der Fürbergstraße gestürzt. Verletzt wurde wie durch ein Wunder niemand.

Die Felsplatte zerteilte sich beim Aufprall am Boden in vier große, 500 bis 800 Kilogramm schwere Blöcke. Einige Felsstücke wurden über den zehn Meter breiten Parkplatz des Gebäudes bis zur Fürbergstraße hinausgeschleudert. "Zwei Querschläger haben die Ziegelmauer des Erdgeschoßes und des ersten Stockes durchlagen. Die Löcher sind einen halben Meter tief", sagte Landesgeologe Rainer Braunstingl. Die Fläche des herabgefallenen Gesteins maß etwa zwei Kubikmeter. Mitglieder der Berufsfeuerwehr entfernen die Felsbrocken.

Im "Sauna-Tempel" selbst habe sich zum Zeitpunkt des Felssturzes nur eine Person aufgehalten, schilderte der Landesgeologe. "Dem Mann ist nichts passiert. Er hat einen lauten Knall gehört." Das Haus - eom Bordell mit Sauna und Massage-Service - war für den Betrieb noch nicht geöffnet, auf dem Parkplatz standen keine Fahrzeuge.

Verwitterung nach Starkregen

Als Ursache des Felssturzes ortete Braunstingl eine Verwitterung. Es habe sich zwischen der Wand und der Felsplatte eine Kluft gebildet, die sich mit Erde und Wurzeln gefüllt hatte. Vermutlich während der starken Regenfälle im Juni habe sich die Platte gelockert, erklärte der Landesgeologe. Eine Überprüfung mit bloßem Auge reiche da nicht aus, um die Gefahr zu erkennen.

Schaden noch nicht beziffert

Der Sachschaden durch den Felssturz ist hoch, er konnte aber noch nicht beziffert werden. Benachbarte Häuser hätten schon vor zehn Jahren schwere Steinschlagnetze errichten müssen, sagte Braunstingl. Bei dem nun betroffenen Gebäude habe es noch keine baurechtliche Verpflichtung dafür gegeben. Jetzt werde aber ein Baubescheid für Schutzbauten vorgeschrieben. Die Wand, von der sich die Felsplatte gelöst habe, stehe im privaten Besitz. Die Bergputzer würden seit 15 Jahren gemeindeeigene Gründe überprüfen, erläuterte der Geologe.

Noch am Donnerstag werden Bergputzer die Wand des Stadtberges im Bereich der Unglücksstelle überprüfen und reinigen, sagte Braunstingl nach dem Lokalaugenschein. Das Haus werde nach dem Einsatz der Feuerwehr und der Bergputzer wieder freigegeben.