Über zusätzliches Geld auf seinem Konto kann man sich grundsätzlich immer freuen. So wird es im September sein, wenn wieder der Klimabonus ausgezahlt wird. Je nachdem, wo man in Österreich wohnt, bekommt man entweder 145, 195, 245 oder 290 Euro.
Wie wird über die Höhe entschieden? Menschen, die in der Stadt wohnen und ein gut ausgebautes Öffi-Netz genießen, bekommen weniger als Menschen am Land, die auf ihr Auto angewiesen sind. Doch nicht überall macht diese Regelung besonders viel Sinn, wie sich am Beispiel Wiens zeigt. Hier unterscheidet sich die Höhe des Klimabonus selbst in direkt nebeneinanderliegenden Bezirken.
Jemand, der in der Gadnergasse im 11. Bezirk wohnt, bekommt 195 Euro. Ein anderer, der bloß 250 Meter Luftlinie entfernt in der Max-Mauermann-Gasse im angrenzenden 10. Bezirk wohnt, nur mehr 145 Euro. Und das, wo beide Wohnorte auf gleicher Höhe und Entfernung zum Stadtzentrum liegen und sich die Anbindung ans Öffi-Netz nicht sonderlich unterscheidet.
Auch in Liesing, wo man vielerorts noch in Gehweite an die U6 angebunden ist, bekommt man 50 Euro mehr, als im angrenzenden Bezirk Meidling, wo die Bewohner ebenfalls hauptsächlich auf die U6 zurückgreifen.
Insgesamt bekommt man in 16 Bezirken weniger, als in den restlichen. In Kategorie Eins (145 Euro) fallen alle innerstädtischen Bezirke. Aber auch Penzing, Favoriten und Hernals zählen dazu. Das wirft Fragen auf: Hernals verfügt über nur zwei U-Bahn-Haltestellen entlang der U6 in den angrenzenden Bezirken Alsergrund und Josefstadt. Auch die Infrastruktur in Penzing kann wohl kaum mit der in den inneren Bezirken verglichen werden.
Mehr Geld (195 Euro) gibt es übrigens in den Bezirken Floridsdorf, Donaustadt, Simmering, Liesing, Hietzing, Währing und Döbling. Schnell vor der Auszahlung des Bonus noch umzuziehen bringt übrigens nichts, denn diesen erhält man für den Hauptwohnsitz, an dem man während des Anspruchsjahres am längsten gelebt hat.
