Coronavirus

"50 Prozent der Covid-Neuinfektionen kommen vom Balkan"

Das Land Tirol kündigte an, ab Donnerstag verstärkt gesundheitspolizeiliche Kontrollen am Brenner-Grenzübergang an der A13 durchführen zu wollen.

Leo Stempfl
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Polizeikontrollen am Brenner im Juni.
Polizeikontrollen am Brenner im Juni.
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Die Maßnahme sei mit dem Gesundheitsministerium abgestimmt. Laut Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) nehmen immer mehr Reiserückkehrer aus den Risikoländern am Balkan einen hunderte Kilometer langen Umweg in Kauf, um die Kontrollen an den Grenzen in der Steiermark, Kärnten oder Burgenland zu umgehen. Der Weg etwa von Belgrad nach Wien würde durch einen Umweg über den Brenner von sechs Stunden auf knappe 15 Stunden mit dem Auto ansteigen.

Zwar sei die Reisefreiheit ein hohes Gut, aber: "Es kann aber nicht sein, dass Menschen aus Risikogebieten zurückkehren und teilweise hunderte Kilometer an Umweg in Kauf nehmen, nur um Kontrollen zu entgehen und dadurch die Gesundheit ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger aufs Spiel setzen", so Platter. Weiters sagt er, dass bis zu 50 Prozent der Neuinfektionen in Österreich auf Rückkehrer aus Risiko-Gebieten am Balkan zurückgehen.

30.000 alleine am Dienstag

Aus dem Gesundheitsministerium heißt es, dass seit Anfang August bereits 500.000 derartiger Grenzkontrollen stattgefunden haben. Bei der Einreise aus einem Risikogebiet ist grundsätzlich ein negativer Corona-Test, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, vorzuweisen (Gesundheitszeugnis). Wer dies nicht tut, muss sich in zehntägige Heimquarantäne begeben. Allerdings ist es möglich, diese durch einen Antikörper-Test binnen 48 Stunden vorzeitig aufzuheben. Bis zum Test muss man sich allerdings ebenfalls isolieren.