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500 Polizisten an Razzia gegen Gangster-Clan beteiligt

In Berlin fanden am Donnerstagmorgen mehrere Razzien gegen den berüchtigten Remmo-Clan statt. 500 Beamte waren an 25 Standorten im Einsatz. 

Michael Rauhofer-Redl
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Clan Razzia Berlin
Clan Razzia Berlin
Christophe Gateau / dpa / picturedesk.com

Mit insgesamt 500 Beamten gingen die deutschen Behörden bei akkordierten Groß-Razzien gegen den Remmo-Clan vor. Mit dabei waren Spezialkräfte der GSG9 und des Bundeskriminalamtes. Sie stürmten insgesamt 25 Objekte in Berlin und Brandenburg.  Zu den Hausdurchsuchungen kam es in den frühen Morgenstunden. Es soll um Drogen, Kriegswaffen und Körperverletzung gegangen sein. 

Um Punkt 6.00 Uhr startete die akkordierte Aktion, an der neben den Spezialeinheiten auch Einsatzkräfte der Bundespolizei und der Steuerfahndung beteiligt gewesen sind. Wie die Berliner Polizei mitteilte, gingen der Razzia Ermittlungen im Drogen- und Waffenmilieu voraus. Auch eine Auseinandersetzung zwischen arabischstämmigen und tschetschenischen Männern, die im November des Vorjahres eskalierte, spielte eine Rolle. 

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    Zwei Personen wurden laut Polizeiangaben verhaftet. 
    Zwei Personen wurden laut Polizeiangaben verhaftet.
    Christophe Gateau / dpa / picturedesk.com

    Polizei verhaftete zwei Verdächtige

    Am 7. November 2020 überfiel eine Gruppe von Tschetschenen mit Schlagstöcken und Messern bewaffnet einen Kiosk in Neukölln, der mit dem bekannten Clan in Verbindung stehen soll. Bei der Attacke gab es mehrere Verletzte. Offenbar als Retourkutsche wurde noch am selben Abend, bzw. am nächsten Tag von bislang Unbekannten eine Gruppe aus der tschetschenisch-russischen Szene an einem Berliner Bahnhof eingeprügelt. 

    Im Rahmen des Polizeieinsatzes sind zwei Personen verhaftet worden. Den Verdächtigen wurde offenbar die Ermittlungsarbeit von ausländischen Behörden zum Verhängnis. Ermittler aus Frankreich und den Niederlanden konnten 2020 ein großes Kommunikationsnetzwerk von Kriminellen, "Echrochat", knacken. Ein niederländisches Unternehmen hatte verschlüsselte Mobiltelefone mit einem speziellen Messengerdienst vertrieben. Weil dieser vor allem in zwielichtigen Milieus zum Einsatz gekommen war, sprechen Beobachter auch gerne vom "Whatsapp für Gangster". Rund 60.000 User sollen diese App verwendet haben.

    Clan-Kriminalität seit Längerem Thema

    Erst im vergangenen Herbst wurden vier Mitglieder jener Großfamilie, die erneut im Zentrum der Razzia stand, wegen des Verdachts der Beteiligung an einem Juwelendiebstahl in der Dresdner Schatzkammer verhaftet. Ein fünfter Verdächtiger konnte fliehen und ist bis heute auf der Flucht. 

    Clan- und andere organisierte Kriminalität ist seit längerem in Berlin und in anderen Bundesländern ein Thema. Vor zwei Jahren stellten der Berliner Senat und die Kriminalpolizei einen Fünf-Punkte-Plan gegen die Clankriminalität vor.

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