Österreich

Serienbankräuber zu 12 Jahren Haft verurteilt

In Wien fasste ein Serienbankräuber am Freitag eine zwölfeinhalbjährige Haftstrafe aus. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Heute Redaktion
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Am Freitag musste sich ein 54-jähriger Schwede wegen insgesamt 16 Raubüberfällen vor dem Straflandesgericht in Wien verantworten. Das Urteil für den Serientäter: Zwölf Jahre und sechs Monate unbedingte Haft.

Der Angeklagte wurde schuldig gesprochen, seit 2009 nicht weniger als 16 Überfälle auf Banken, ein Postamt und eine Apotheke verübt zu haben. Dabei soll er insgesamt 186.000 Euro erbeutet haben.

Täter sah keinen anderen Ausweg

Als Motiv für seine Taten gab der studierte Sprachwissenschafter an, beruflich keinen Fuß gefasst zu haben. Er sei ständig arbeitslos gewesen und habe keine andere Möglichkeit gesehen, sagte der Skandinavier, der weder in Österreich noch Schweden über einen festen Wohnsitz verfügt.

Das Gros der Taten beging der nicht rechtskräftig Verurteilte in Wien (neun), die zweitmeisten in Linz (sechs). Für einen Coup hatte es ihn auch in die steirische Hauptstadt Graz gezogen. Den jeweiligen Mitarbeitern drohte er mit vorgestreckter Waffe, verhielt sich aber dennoch höflich. Physisch verletzt wurde durch den mutmaßlichen Täter aber niemand.

Mit dem erbeuteten Geld finanzierte der Mann, der der deutschen Sprache so mächtig ist, dass die Fahnder zunächst von einem einheimischen Täter ausgingen, seinen Lebensunterhalt. Einen Teil des Geldes verspielte er auch.

TV-Sendung liefert entscheidenden Hinweis

Sein letzter Coup in Wien brachte dem Mann eine Summe von rund 35.000 Euro ein. Eine Fahndung nach dem Mann in Österreich blieb erfolglos. Den entscheidenden Hinweis auf den Täter gab es, weil die Fernsehsendung "Aktenzeichen XY" Fahndungsfotos veröffentlichte.

Der 54-Jährige konnte am 5. Februar 2019 in Berlin festgenommen werden. Ende März wurde er nach Österreich ausgeliefert, wo er am heutigen Freitag sein Urteil entgegennehmen musste. (mr)