55.000 Migranten gehen freiwillig wieder heim

Einen Rückkehrer-Rekord verzeichnet Deutschland durch spezielle Unterstützungsprogramme, die nun ausgeweitet werden. 55.000 Personen kehren freiwillig vor ihrer Abschiebung und teils vor einem negativen Asylbescheid wieder in ihre Heimatländer zurück. Verantwortlich dafür ist ein Starthilfeprogramm, bei dem die Migranten mehrere hundert Euro erhalten.

Mit den 55.000 Heimkehrern stellt Deutschland einen neuen Rekord auf, 20.000 weniger waren es laut "Süddeutscher Zeitung" noch im Jahr 2015 und so viele wie seit 16 Jahren nicht mehr. Betroffen sind vor allem Flüchtlinge, die vor ihrer Abschiebung gehen und diese Entscheidung aus eigenen Stücken vorwegnehmen.

Aber auch viele Personen kehren ins Heimatland zurück, bevor sie einen wahrscheinlich negativen Asylbescheid erhalten - sie bekommen zusätzliche finanzielle Unterstützung von 1.200 Euro. Die Hälfte davon gibt es bei der Abreise, die andere ein halbes Jahr später im Heimatland.

Weniger warten Asylverfahren ab

Übernommen werden laut "Spiegel" dabei die Kosten für die Reise - ob Flugzeug, Bahn oder Bus - bei Autos gibt es 250 Euro Benzingeld. Jeder erhält eine Reiseprämie von 200 Euro - außer Personen aus den Westbalkanländern, da der Zuzug von dort so groß war. 500 Euro bekommen Personen aus Afghanistan, dem Irak, Iran, Äthopien, Eritrea, Nigeria, Pakistan und Ghana. Kosovaren können weitere Hilfen in Heimatland beantragen, etwa einen Mietkostenzuschuss von 600 Euro und eine Existenzgründungshilfe bis zu 3.000 Euro. 

Den Großteil der aktuellen Rückkehrer bilden die Menschen vom Westbalkan, die von Anfang an kaum eine realistische Chance auf ein Bleiberecht hatten. Die größte Gruppe bildet mit 15.000 Personen die Albaner, gut 5.000 kehren nach Serbien, den Irak und den Kosovo heim. Erhöht, bis zu verzehnfacht, hat sich die Zahl der Heimkehrer nach Afghanistan (3.200) und dem Iran. 25.000 Personen kamen insgesamt einer Abschiebung zuvor, 30.000 gingen vor der Entscheidung in ihrem Asylverfahren.