Österreich

56,2 % dafür: Lange Gasse wird Begegnungszone

Heute Redaktion
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Lange Gasse: So könnte die Begegnungszone aussehen.
Lange Gasse: So könnte die Begegnungszone aussehen.
Bild: zVg

Verkehrsberuhigung für Wien-Josefstadt: 1.583 Anrainer wurden befragt, mehr als die Hälfte machte mit. Die Mehrheit stimmte für eine Begegnungszone.

Jetzt ist es fix: Der Bereich zwischen Josefstädter Straße und dem Hugo-Bettauer-Platz an der Kreuzung zur Zeltgasse wird zur Begegnungszone. Das ist das Ergebnis der Anrainerbefragung in der Josefstadt, für die sich alle Fraktionen des Bezirksparlaments ausgesprochen hatten.

1.583 Anrainer waren stimmberechtigt, über die Hälfte von ihnen machten von ihrem Recht Gebrauch. Bezirksvorsteherin Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP) freute sich über die hohe Beteiligung und betonte: "Das Ergebnis ist bindend."

Grüne: Lange Gasse wird "attraktives und lebendiges zweites Bezirkszentrum"

„Ich bedanke mich bei den Anrainern der Lange Gasse für die Teilnahme an der Befragung und freue mich über das eindeutige Ergebnis zugunsten einer zukunftsweisenden Neugestaltung der Lange Gasse! Das Ergebnis ist ein klarer Auftrag an die Politik", so Alexander Spritzendorfer, Vize-Bezirksvorsteher (Grüne). Und er verspricht: "Die Lange Gasse wird niveaugleich, barrierefrei und ansprechend gestaltet werden. Kinderwägen und Fußgänger finden endlich Platz, der Straßenraum wird fair verteilt. Autos und Fahrräder sind im Schritt-Tempo unterwegs, die Zufahrt zu allen Garagen bleibt erhalten. Die Josefstadt erhält ein attraktives und lebendiges zweites Bezirkszentrum."

Die Grünen hatten sich von Anfang an klar für die Begegnungszone in der Lange Gasse ausgesprochen und die 1.583 Stimmberechtigten im Rahmen einer Hausbesuchs-Kampagne persönlich aufgesucht, um für die Vorteile der Verkehrsberuhigung zu werben.

Eine Begegnungszone ist eine Form der Verkehrsberuhigung, in der Fußgänger Vortritt vor Fahrzeugen haben. Sie wurde ursprünglich in der Schweiz, inzwischen aber auch in anderen Ländern wie Belgien, Österreich und Frankreich eingeführt. Sie zielt auf eine Steigerung der Straßenraumattraktivität und eine Erhöhung der Verkehrssicherheit ab, indem die Wohn- und Geschäftsnutzung gegenüber der Verkehrsfunktion stärker gewichtet und die Aufenthalts- und Verkehrsbedingungen für den langsamen Verkehr verbessert werden.
In Österreich wurde am 31. Januar 2013 vom Nationalrat eine Novelle der Straßenverkehrsordnung beschlossen, welche die Schaffung von Begegnungszonen ermöglicht. Das wohl berühmteste Beispiel für eine Wiener Begegnungszone ist die Mariahilfer Straße.

25 Parkplätze fallen weg

Der Baustart soll im kommenden Jahr erfolgen. Fahrbahn und Gehsteig werden niveaugleich gemacht und der Hugo-Bettauer-Platz neu gestaltet. Weiters soll der Radweg bis zur Josefstädter Straße verlängert werden. Autos dürfen dann – wie auf der Begegnungszone in der Mariahilfer Straße – nur mehr 20 km/h fahren. Das Ziel: Durch die Begegnungszone soll der Durchzugsverkehr verringert werden.

25 Parkplätze würden durch eine Umgestaltung samt Verkehrsberuhigung wegfallen, hieß es bereits im Vorfeld der Befragung. Sechs davon am Hugo-Bettauer-Platz und 19 direkt in der Lange Gasse. (ck)