Österreich

6.000 demonstrierten gegen Erdogan-Auftritt

Heute Redaktion
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Seit Anfang Juni bekannt wurde, dass der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan nach Wien kommen soll, gingen die Wogen hoch. Während Erdogan vor 7.000 Anhängern in der Albert-Schultz-Halle sprach, zogen gleich zwei Gegendemonstrationen mit insgesamt rund 6.000 Menschen durch Wien. Die Polizei war im Großeinsatz. Hier gibt es den Live-Ticker von "Heute.at"auf Deutsch und auf Türkisch zum Nachlesen.

zum Nachlesen.

Im Vorfeld sorgten die Veranstalter von der UETD für Wirbel. Nachdem "Heute" zunächst eine Akkreditierung verweigert wurde, kam in der Nacht auf Donnerstag kurz vor Mitternacht doch noch die Zusage. Am Einlass entschied sich die UETD offenbar doch noch einmal um .

Rund 40 türkische und österreichische Vereine sammelten sich am Praterstern, um von dort aus zum Donauzentrum zu marschieren. Laut Polizei fanden sich dort rund 6.000 Teilnehmer ein, die Veranstalter sprachen von rund 10.000 Menschen. Die Veranstaltung verlief weitgehend friedlich. An der Reichsbrücke kam es allerdings zu Zusammenstößen mit Erdogan-Anhängern. , es kam zu Rangeleien, woraufhin die Polizei mit Pfefferspray dazwischengehen musste.

Kleinere Demo ohne Zwischenfälle

Ohne Zwischenfälle ist die kleinere der beiden Gegendemonstrationen in der Wiener Innenstadt verlaufen. Laut Polizei nahmen rund 350 Personen teil. Bereits um 13 Uhr begannen die Erdogan-Gegner, sich vor der Staatsoper zu versammeln. Die Veranstalter vom "Verein zur Förderung des Gedankenguts Atatürks in Österreich" teilten Türkei-Fahnen aus, viele Teilnehmer hatten auch selbst Plakate mit.

"Mörder Erdogan", "Keep calm, hate Erdogan" war darauf zu lesen, manche enthielten Hinweise auf die Gezi-Proteste 2013, die von dem türkischen Premierminister brutal niedergeschlagen worden waren. Die Stimmung unter den Demonstranten war ausgelassen, die meisten kennen sich.

"Schande, dass Rede erlaubt ist"

Etwa 80 Prozent seien Vereinsmitglieder, schätzte Teilnehmerin Elif. Ihr Vater hätte die Demonstration mitorganisiert, sie würde alle zumindest vom Sehen her kennen. Die geringe Teilnehmerzahl erklärte sie mit der großen Gegendemonstration in Kagran, bei der hauptsächlich "Linke" vertreten wären. Elif bezeichnet es als Schande, dass die Rede Erdogans in Österreich erlaubt worden sei.

Das sagten die Demonstranten bei der Demo des "Vereins zur Förderung des Gedankenguts Atatürks in Österreich"

Appak Veysel, 61

Wir wollen nicht von Erdogan regiert werden, wir wollen keinen Diktator. Die Türkei soll frei bleiben und soll nicht geteilt werden. Ich will Gerechtigkeit ohne Korruption und ohne Propaganda.

Doruk (22) Jus-Student

- gegen Ungerechtigkeit - wir demonstrieren für Demokratie!

- ist gegen Regierungsweise - Erdogan ist fast ein Diktator

Sevilay Akkan, 18

Erdogan nimmt uns die Freiheit denn er will ein osmanisches Reich aufbauen. Ich bin für eine moderne Türkei

 
Ali Dogan (21) bei der SPÖ-Jugend und Gewerkschaftler

- Demokratie wird mit Füßen getreten

- er bringt Menschen um und tritt nicht zurück

- es ist ein Wahlkampf und der gehört nicht nach Österreich

- wir sind gengen Erdogan und 99% der Österreicher steht hinter uns.

  wir sind also mehr als die in der Halle

Gamze (20) Buchhalterin - er hat in Wien nichts verloren

- er manipuliert Menschen

- er hetzt die Türken auf

- ist nur auf Stimmenfang hier

- viele Menschen sind wegen ihn gestorben

- ich fordere Rücktritt

Özcan (25) Logistiker

- wir möchten keinen Präsidenten der faschistisch denkt.

Damla Cerlik 22 und Derja Güner 20 - sind bei Verein der Alervitschen Jugendlichen Wien V.A.G.T.

- demonstrieren gegen Diktatur und Faschismus

- Er hat kein Mitleid gezeigt und Kinder getötet

- seine Anhänger sind Sozialschmarotzer 

- er hat in Ö nichts verloren und ist nicht willkommen!

Nicht nur auf der Straße, auch enzweite Erdogans Wien-Auftritt die Menschen.

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