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6 Frauen sterben stündlich durch Gewalt in der Familie

Zuhause ist der nahezu gefährlichste Ort für Frauen. Das ist nicht nur in Österreich so, sondern auf der ganzen Welt. Die Zahlen >>>

Heute Redaktion
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Symbolbild
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Bild: iStock

Erst kürzlich berichteten wir davon, dass die Gewalt an Frauen in Österreich EU-weit einen traurigen Höchstwert erreicht hat. Allein im Jahr 2018 wurden bereits 32 Frauen ermordet.

Der gefährlichste Ort für eine Frau ist dieser Statistik zufolge das eigene Zuhause. Der Großteil der Gewalttaten gegen Frauen ereignet sich im familiären Umfeld.

Das ist auch weltweit so. Eine neue Studie schreibt von sechs weiblichen Todesopfern pro Stunde durch Taten innerhalb der Familie.

87.000 Frauen wurden im vergangen Jahr weltweit ermordet - 50.000 von ihnen von ihren Partnern oder Familienmitgliedern. Die Studie wurde vom UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) am Freitag veröffentlicht.

Die meisten weiblichen Mordopfer gibt es demnach in Afrika, dort werden drei von 100.000 Frauen durch Partner oder Familie getötet. Schaut man sich das Ganze in absoluten Zahlen an, liegt Asien an der Spitze. Dort wurden 20.000 Frauen von Tätern aus der Familie ermordet. In Europa ist der Wert am niedrigsten, bei 0,7 Frauen.

Am 25. November beginnt die weltweite Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen" mit dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen und Mädchen. Am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte endet sie. Auch in Österreich gibt es Veranstaltungen dazu.

Die UNODC ruft die Politik auf, Geschlechterungleichheiten und Diskriminierung von Frauen stärker zu bekämpfen.

Und auch in Österreich orten mehrere Frauenschutz-Organisationen dringenden Handlungsbedarf. Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß habe bei Frauenorganisationen gekürzt, um den Fokus mehr auf Gewaltschutz zu legen. Davon sei aber bisher noch nichts zu sehen, kritisiert die Sprecherin des Österreichischen Frauenrings, Klaudia Frieben. (red)