Österreich

6 Jahre Gewaltopfer: "Will jetzt Frauen Mut machen"

Heute Redaktion
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Manuela L. (56) hat schlimmste häusliche Gewalt überlebt.
Manuela L. (56) hat schlimmste häusliche Gewalt überlebt.
Bild: Daniel Schreiner

Manuela L. ist durch die Hölle gegangen. Sie wurde vom Vater ihrer Kinder jahrelang brutal misshandelt. Erst im Frauenhaus konnte sie ihrem Peiniger entfliehen.

Das Martyrium einer jungen Frau aus St. Pölten, die von ihrem Mann systematisch verprügelt wurde und über das "Heute" berichtete, löste bei Manuela L. schmerzhafte Erinnerungen aus.

Die 56-Jährige aus Wr. Neustadt (NÖ) wurde sechs Jahre lang von ihrem Lebensgefährten schwerst misshandelt. "Er war ein Österreicher aus gutem Haus, anfangs sehr nett, sonst hätte ich mich nicht in ihn verliebt", erinnert sie sich in "Heute". Die erste Watsche kam aus dem Nichts. "Er entschuldigte sich mit Überarbeitung und kaufte mir Schmuck."

Doch: "Die Intervalle wurden kürzer und die Schmuckschatulle voller", schildert Manuela. Der Vater ihrer Kinder zertrümmerte die Einrichtung, schleuderte Töpfe mit heißem Essen und bedrohte sie: "Er sagte mir jeden Tag, dass er mich töten werde." Zur Gewalt kam die Demütigung: "Er verrichtete seine Notdurft im Wohnzimmer, weil er nicht vom Sessel aufstehen wollte, und ich wischte es weg."

Da sie "finanziell abhängig" war, blieb sie, bis es endgültig eskalierte: "Er hatte einige Bier intus, überfiel mich und drückte mir den Kehlkopf ein. Ich war benommen und dachte, ich müsste sterben. Er ging sich im Keller noch ein Bier holen und überlegte, wie er die Leiche beseitigt." Manuela und ihre Kinder fanden Zuflucht im Frauenhaus und begannen ein neues Leben. "Das hat mich stärker gemacht", will sie anderen Frauen Mut machen: "Schaut nach vorne!"