Österreich

6 verdächtige Neonazis bleiben in U-Haft

Heute Redaktion
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Die Untersuchungshaft für sechs der elf Inhaftierten, die im Verdacht stehen, in Verbindung mit dem rechtsradikalen Netzwerk Objekt 21 zahlreiche Straftaten begangen zu haben, ist vom Landesgericht Wels verlängert worden. Einer der vier Hauptverdächtigen soll auf die Haftprüfung verzichtet haben. Damit wurde die Untersuchungshaft automatisch verlängert.

Die Untersuchungshaft für sechs der elf Inhaftierten, die im Verdacht stehen, in Verbindung mit dem rechtsradikalen Netzwerk „Objekt 21“ zahlreiche Straftaten begangen zu haben, ist vom Landesgericht Wels verlängert worden. Einer der vier Hauptverdächtigen soll auf die Haftprüfung verzichtet haben. Damit wurde die Untersuchungshaft automatisch verlängert.

Der Direktor des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismisbekämpfung (BVT), Peter Gridling, wehrte sich indessen gegen Kritik am Vorgehen in Oberösterreich. Kritiker hatten dem Landesamt für Verfassungsschutz jahrelange Untätigkeit gegen das rechtsextreme Netzwerk vorgeworfen. Gridling betonte dagegen, das LVT sei in die Ermittlungen der Polizei eingebunden gewesen, auch der von der Gruppe gegründete Verein sei aufgelöst worden. Und sollte sich herausstellen, dass mit kriminellen Geldern "ein braunes Netzwerk finanziert wurde", dann werde man sich das ansehen, so Gridling im Ö1-Mittagsjournal.

Kriminelle Umtriebe im Rotlicht-Milieu

Wie sich laut den Ermittlern herausstellte, fand die Gruppierung ihre Einnahmequellen in Gewalt-, Eigentums- und Vermögensdelikten, in der Rotlicht-Szene sowie im Waffen- und Drogenhandel. Ihr werden 23 Einbruchsdiebstähle - u.a. während Haftausgängen -, Raubüberfälle, Internet-Betrügereien, Körperverletzungen und organisierte Schwarzarbeit angelastet.

Firmenbesitzer und Betreiber von Bordellen sollen bedroht, misshandelt und in finanzielle Abhängigkeit gebracht worden sein, damit sie Geld abliefern, so die Vorwürfe. Die Organisation wird zudem verdächtigt, in Haftanstalten spätere Täter angeworben zu haben. Den Gesamtschaden bezifferten die Ermittler mit mindestens 3,5 Millionen Euro.

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