Österreich

60-jähriger Linzer war als Waffenhändler tätig

Heute Redaktion
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Die Polizei hat einen internationalen Waffenhandel aufgedeckt: Ein 60-jähriger Linzer wollte einem einschlägig vorbestraften 58-jährigen Schweizer Unternehmer in Lustenau (Bezirk Dornbirn) gerade acht Glock-Pistolen verkaufen, als die Handschellen klickten.

Der Oberösterreicher, über den die Untersuchungshaft verhängt wurde, gab noch weitere Waffengeschäfte zu. Hauptabnehmer war der Eidgenosse. Dieser befindet sich in Auslieferungshaft.

Nach monatelangen Ermittlungen griffen oberösterreichische und Vorarlberger Beamte der Sondereinheit Cobra Mitte Dezember zu. Die Männer - gegen den Schweizer bestand ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft St. Gallen - wurden ins Polizeianhaltezentrum Linz überstellt.

Waffenarsenal entdeckt

Bei den folgenden Hausdurchsuchungen stellten die Ermittler in der Wohnung des 60-Jährigen drei scharfe Handgranaten, drei Maschinenpistolen und tausende Schuss Munition sicher. Der Verdächtige besitzt zwar waffenrechtliche Dokumente, zur Ein- und Ausfuhr und zum Besitz von Kriegsmaterial, das laut seinen Angaben aus Ex-Jugoslawien stammt, ist er aber nicht berechtigt.

Der Linzer gestand u.a. den Verkauf einer Handgranate, von Pumpguns und mehreren Faustfeuerwaffen. Sämtliche Abnehmer verfügten über keine gültigen Dokumente dafür. Dem Schweizer verkaufte der Mann mindestens 20 illegale Faustfeuerwaffen, obwohl dieser sie gar nicht besitzen darf.

Als Motiv für den Handel nannte der 60-Jährige seine notorische Geldnot, er hat Schulden in sechsstelliger Euro-Höhe. Beim Verkauf einer Pistole lukrierte er im Durchschnitt immerhin 1.000 Euro. Zu den Tatvorwürfen zeigte sich der Mann großteils geständig, die Ermittlungen sind aber noch nicht abgeschlossen, so die Polizei-Pressestelle. Es wird geprüft, ob es noch irgendwelche Folgegeschäfte gegeben hat.