Österreich

60 % sind gegen grüne Radwege in Wien

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf

Um die Sicherheit der Radler zu verbessern, will Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou Wiens Radwegnetz grün einfärben. Lob kommt von der Fahrrad-Lobby, "Schnapsidee" nennt es die Opposition.

Um die Sicherheit der Radler zu verbessern, will Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou Wiens Radwegnetz grün einfärben. Lob kommt von der Fahrrad-Lobby, "Schnapsidee" nennt es die Opposition.

Geht es nach Maria Vassilakou, soll Wiens 1.223 km langes Radwegnetz einen neuen, tiefgrünen Anstrich bekommen – "Heute" berichtete vorab. Durch bessere Sichtbarkeit soll die Verkehrssicherheit erhöht werden. "In London oder München gibt es das schon, und es hat sich sehr bewährt", so Maria Vassilakou im Interview.

Reaktionen gehen auseinander

"Coole Idee", findet Alec Hager von der Radlobby "IG Fahrrad". "Gern flächendeckend, wenn es uns sichtbarer macht." Die Begeisterung teilt Wien-VP-Chef Manfred Juraczka nicht: "Grün steht mittlerweile für verkehrspolitischen Wahnsinn in Wien." Dem schließt sich Johann Gudenus von der FPÖ an.

Nicht gänzlich abgeneigt ist Gerhard Kubik, Verkehrssprecher des roten Koalitionspartners: "Flächendeckend vielleicht nicht, aber für einige Straßenzüge sicher eine gute Idee", sagt er. "Aber in Absprache mit den Bezirken – vor allem die Frage der Kosten. Wenn man das ständig nachpinseln muss, wird’s wohl teuer." Die Farbe hält fünf Jahre, flächendeckend würde es 10 Mio. kosten.

Auch die "Heute"-Leser sind noch uneins. Eine Online-Umfrage (Stand gestern 22 Uhr) ergab: 60 % sind gegen das Projekt, 28 % dafür, und weitere 14 % sagen "ja", wenn die Radler sich an den Kosten beteiligen. Fix ist aber eh auch im Büro Vassilakou noch nix: Erst werden zwei Teststrecken (Ring, Westbahnhof) errichtet, bis Sommer wird evaluiert.