6,1 Millionen Tonnen! Algenfront bedroht US-Küste

Ein 8000 Kilometer breiter Seegrasklumpen steuert auf die Küste Floridas und der Karibikinseln zu.
Ein 8000 Kilometer breiter Seegrasklumpen steuert auf die Küste Floridas und der Karibikinseln zu.JOE RAEDLE / AFP Getty / picturedesk.com
Ein 8000 Kilometer breiter Seegrasklumpen steuert auf die Küste Floridas zu. Die stinkende Masse hat schädliche Folgen für die Strandgäste.

Eine gewaltige Masse Braunalgen treibt auf die US-Küste und Strände im Golf von Mexiko zu. Insgesamt bewegten sich rund 6,1 Millionen Tonnen der Algen aus dem Zentralatlantik in Richtung Karibik, berichteten Meeresforscher der Universität von Südflorida.

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Die riesige Masse an Seetang, könnte die größte aller Zeiten sein. Sie erstreckt sich nach Angaben von CNN über mehr als 8.047 Kilometer von den Küsten Afrikas bis zum Golf von Mexiko. Das ist etwa die Distanz von Zürich bis Peking.

Erste Ausläufer der Algenwolke seien bereits an Stränden der mexikanischen Halbinsel Yucatán angespült worden, hieß es. Medienberichten zufolge sind auch Strände der Insel Key West, an der Südspitze der USA, bereits betroffen.

Algen können Arsen oder Kadmium enthalten

Die Algen beeinträchtigen die wichtige Tourismusindustrie in der Region. Wenn die Algen nach dem Anlanden verwesen, setzten sie das nach faulen Eiern stinkende Gas Schwefelwasserstoff frei, schrieb das Gesundheitsamt von Florida auf seiner Website. Das Gas sei nicht gefährlich, könne jedoch Augen und Atemwege reizen.

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Zudem könnten in den Algen lebende Kleinstlebewesen beispielsweise zu Hautausschlägen führen. Forschende warnen zudem davor, die Algen zu verzehren oder sie als Dünger zu verwenden. Sie könnten große Mengen an Schwermetallen wie Arsen oder Kadmium enthalten, hieß es.

Seetang-Ausbreitungen nehmen zu

Die Algen an sich sind nicht neu. Schon Christoph Kolumbus habe sie im 15. Jahrhundert beschrieben, schrieben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einer Studie aus dem Jahr 2019.

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Seit 2011 nähmen deren Ausbreitung aber massiv zu. Der genaue Grund dafür ist noch unklar. Das übermäßige Wachstum könnte aber mit dem Eintrag von Stickstoff und Phosphor aus großen Flüssen wie dem Amazonas, dem Kongo oder dem Mississippi in die Ozeane zusammenhängen, sagte Brian Lapointe von der Florida Atlantic University der "New York Times".

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