Coronavirus

63.000€ Strafe, weil Arzt zu Corona-Infektion aufrief

Ein 54-jähriger Arzt wurde zu einer Geldstrafe von 63.000 Euro verurteilt. Er soll Menschen dazu aufgerufen haben, sich mit Corona zu infizieren.

Leo Stempfl
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Der Arzt soll 900 falsche Atteste ausgestellt haben.
Der Arzt soll 900 falsche Atteste ausgestellt haben.
Imago Images

Immerhin: Von den 63.000 Euro muss er "nur" 21.000 Euro zahlen. So zumindest das erstinstanzliche Urteil am Landesgericht Feldkirch. Es ist noch nicht rechtskräftig, die Unschuldsvermutung gilt. Der Arzt selbst bekannte sich nicht schuldig, berichtet der "ORF Vorarlberg".

Laut Staatsanwaltschaft soll er Menschen dazu aufgerufen haben, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Konkret handelt es sich dabei um ein Facebook-Posting. Der Arzt sei von einer Familie gefragt worden, was zu tun ist, wenn ein Familienmitglied Corona hat und sich im selben Haushalt in Quarantäne befindet.

Passiert sowieso

Den (noch) nicht infizierten Mitgliedern riet er, sich absichtlich zu infizieren. Das würde in den meisten Fällen ohnehin zwangsläufig passieren, so der Arzt. Wenn es freiwillig und kontrolliert passiert, sei das durchaus sinnvoll. Das Hauptproblem liegt darin, dass er diesen Ratschlag öffentlich auf Facebook postete.

Zu seiner Verteidigung legte der Mediziner zahlreiche Statistiken und Berichte vor. Er habe sich lediglich als Befürworter der Herdenimmunität, einer kontrollierten Durchseuchung, gesehen. Mittlerweile gibt es aber fast schon genug Impfstoff für alle, in Anbetracht dessen würde er den Ratschlag deswegen heute nicht mehr geben.