Die Maßnahmen werden derzeit wieder strikter. Personenbegrenzungen und "Contact Tracing" sind in aller Munde. Von einer Light-Version eines Lockdowns ist sogar die Rede. Im Frühjahr wurde vor allem die Kunst-Szene von der Krise getroffen. Konzerte, Events und Messen wurden von einem auf den anderen Tag abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben. Die "Vienna Contemporary" hat sich nun aber für einen anderen Weg entschieden. Man wollte ganz klar ein Zeichen setzen und deutlich machen, dass Veranstaltungen trotz der strengen Regeln möglich sind und auch funktionieren.
Ein bisschen verschlanken musste man aber: Konnte man im vergangenen Jahr noch über 100 Galerien aus 26 Ländern begutachten, schrumpften die Gallerien heuer auf 65 aus lediglich 16 Nationen. Seit Donnerstag sind die Werke von unter anderem St. Stephan, Krinzinger, Meyer-Kainer oder der Galerie Thaddeus Ropac ausgestellt.
Trotz Maskenplicht und Time-Slots war die Ausstellung an den ersten Tagen gut gefüllt. Die Besucher dürfen sich nämlich höchstens drei Stunden lang in der Marx-Halle aufhalten. Damit wird gewährleistet, dass zu keinem Zeitpunkt über 2.500 Kunstgenießer bei der "Vienna Contemporary" anwesend sind.
Am Samstag fand zudem eine Podiumsdiskussion statt. Die Speaker, die ihre Maske auf der Bühne übrigens abnehmen durften: Hans Ulrich Obrist, künstlerischer Leiter der Serpentine Galleries in London, Jean-Hubert Martin, Kunsthistoriker und Kurator in Paris, Nikolas Iljine, Berater des Generaldirektors der Eremitage in St. Petersburg, Mikhail Piotrovsky, Direktor der Eremitage in St. Petersburg, Katerina Chuchalina, Chefkuratorin der V-A-C-Stiftung in Moskau und Venedig sowie Co-Kuratorin der Manifesta 13 in Marseille, Hedwig Fijen, Gründungsdirektor von Manifesta und Anna Somers Cocks, Journalistin, Gründerin und Herausgeberin des "The Art Newspaper". Thema des Gesprächs waren lokale Initiativen, die aktuell eine Wiedergeburt zu erleben scheinen. Vor Ort machte sich auch "Heute"-Herausgeberin und Kunstkennerin Dr. Eva Dichand ein Bild von der Lage.
Noch bis Sonntag kann man die Ausstellung in der Marx-Halle besuchen.