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6.500 Häuser ohne Strom und Heizung in eiskalter Nacht
Im deutschen Jena kam es zu einem schwerwiegenden Schaden an einer Fernwärmeleitung. 6.500 Haushalte waren die ganze Nacht ohne Heizungen und Wasser.
Nach einer Havarie an einer Fernwärmeleitung ist im thüringischen Jena am Mittwoch der Katastrophenfall ausgerufen worden. Die Fernwärmeversorgung sei in Teilen von Jena-Nord unterbrochen, teilte die Stadt mit. Etwa 6.500 Haushalte seien betroffen. In der Nacht konnte die Wärmeversorgung nicht wiederhergestellt werden.
Der Oberbürgermeister der Stadt Jena, Thomas Nitzsche, rief am Mittwochabend den Katastrophenfall aus, wie die "Zeit" berichtete. Das bedeutet auch: Die Corona-Kontaktbeschränkungen sind für Betroffene aufgehoben. Sie dürfen von Verwandten, Bekannten und Freunden aufgenommen werden, bei denen die Heizungen noch funktionieren. Trotzdem sollten aber "die üblichen Hygieneregeln eingehalten werden".
Schaden erst am Morgen behoben
Die Menschen in betroffenen Gebieten wurden "dringend gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Vorkehrungen zu treffen, um die Wärme möglichst lange in ihren Wohnungen zu halten". Die Stadtwerke arbeiteten "mit allen verfügbaren Kräften an der Fehlersuche". Die Stadt werde Notunterkünfte organisieren.
Die Stadt Jena richtete einen Krisenstab ein. 40 Menschen suchten vor Ort nach der Schadenursache. Bauarbeiter rissen die Straße auf sechs Metern Länge auf. Schließlich fanden sie an einer dicht befahrenen Kreuzung die Schadensursache, wie die "Ostthüringer Zeitung" berichtet. An einer Wärmeleitung war eine Schweißnaht auf einer Länge von 15 Zentimetern gerissen. Die Experten führten den Riss auf die Belastungen durch den Straßenverkehr zurück. Anwohner meldeten, dass Heizungen und Warmwasser wieder funktionieren.