Welt

7 Fakten und Zahlen zu 9/11, die kaum jemand kennt

Es jähren sich die Terrorangriffe auf das World Trade Center zum 20. Mal. Aus diesem Anlass einige Fakten, die du wahrscheinlich noch nicht kanntest.

20 Minuten
Teilen
Die Passanten am 11. September konnten die Tragweite dessen, wovon sie Zeuge wurden, nur schwer begreifen.
Die Passanten am 11. September konnten die Tragweite dessen, wovon sie Zeuge wurden, nur schwer begreifen.
HENNY RAY ABRAMS / AFP / picturedesk.com

Zu den Terrorangriffen auf die USA vom 11. September 2001, in deren Zentrum die Flugzeug-Attacken auf die Zwillingstürme des World Trade Center in New York stehen, sind Dutzende von Gutachten, Hunderte von Reportagen und akribische Aufarbeitungen aller Geschehnisse und Vorbereitungen geschrieben worden. Dennoch tauchen immer wieder Details auf, die weitgehend unbekannt sind. Hier einige Facts und Figures, die nur wenige kennen.

Das Survivor-Tree-Programm

Nach dem Einsturz der Gebäude wurde eine schwer beschädigte Chinesische Wildbirne auf Ground Zero entdeckt. Der Baum hatte die Katastrophe mit durchtrennten Wurzeln und angebrannten Ästen überlebt. Er wurde ausgegraben und von der städtischen Parkbehörde wieder aufgepäppelt. 2010 wurde er wieder am Ort des Geschehens eingepflanzt und ist Teil der Erinnerungsstätte. Jedes Jahr werden Sämlinge des Baumes in jeweils drei Ortschaften eingepflanzt, die ebenfalls von Tragödien getroffen wurden. 2020 gingen diese, an die von Hurrikan Dorian stark getroffenen Bahamas, nach Christchurch in Neuseeland, wo beim Anschlag eines Rechtsterroristen 51 Menschen starben sowie an fünf Spitäler in New York, um das Gesundheitspersonal für den Kampf gegen Corona zu ehren.

Ebenfalls in Gedenken an die Opfer wurde ein Stück Aluminium von einem der Türme von der Nasa zu Kabelschützen umfunktioniert, die später ins All mitflogen und an den Mars Rovern Spirit und Opportunity Dienst taten.

Hollywood-Schauspieler Buscemi als Helfer

In einem Essay im "Time"-Magazin erinnert sich Hollywood-Star Steve Buscemi (63, "Big Lebowski", "Fargo") daran, wie er als ehemaliger New Yorker Feuerwehrmann (er war vier Jahre bei der Truppe) nach den Geschehnissen als Freiwilliger im Einsatz war. Nach einer Pause von 17 Jahren half er ab dem 12. September bei den Aufräumarbeiten in einer Eimerbrigade, einer Kette von Helfern. "Es hat sich tatsächlich gut angefühlt, dort zu sein", sagt er. "Doch erst, als ich nach Hause kam, wurde mir die Tragweite von allem bewusst."

Er erinnert sich vor allem an den überall präsenten Staub: "Es war mehr als eine Plage: pulverisierter Beton und wer weiß was noch, das eine Atemmaske so schnell verstopfte, dass du besser ohne eine arbeitetest." Jemand habe gesagt: "Das wird uns wahrscheinlich in zwanzig Jahren töten". Tatsächlich leiden rund 70 Prozent aller Helferinnen und Helfer auf Ground Zero heute an Lungenproblemen.

Nur 60 Prozent der Opfer identifiziert

Gemäss offiziellen Angaben kamen bei den Angriffen der Al-Kaida-Terroristen insgesamt 2.996 Menschen ums Leben, 2.763 von ihnen bei und nach den Kollisionen der beiden Passagierflugzeuge mit den Türmen des World Trade Center in New York. Von diesen konnten bis im Juli 2019 nur 1.644 identifiziert werden. Die letzten drei Identifikationen fanden erst 2019 dank DNA-Spuren statt. 2.000 Kinder verloren einen Elternteil.

Unter den Toten waren nicht nur die Menschen in den Flugzeugen und den Hochhäusern, sondern auch zahlreiche Polizistinnen und Polizisten und 343 Feuerwehrleute – fast die Hälfte aller Todesopfer in der Geschichte des New York City Fire Departments.

    <strong>29.03.2024: BMW weg – neue Hiobsbotschaft für verzweifelten Raser.</strong> Ein Schweizer war in OÖ mit 230 km/h unterwegs. Während sich der Mann wortreich dafür rechtfertigt, <a data-li-document-ref="120028108" href="https://www.heute.at/s/bmw-weg-neue-hiobsbotschaft-fuer-verzweifelten-raser-120028108">gibt es eine neue schlechte Nachricht für ihn &gt;&gt;&gt;</a>
    29.03.2024: BMW weg – neue Hiobsbotschaft für verzweifelten Raser. Ein Schweizer war in OÖ mit 230 km/h unterwegs. Während sich der Mann wortreich dafür rechtfertigt, gibt es eine neue schlechte Nachricht für ihn >>>
    Mike Wolf

    102 Minuten zwischen Einschlag und Einsturz

    Obwohl es vielen wie eine Ewigkeit vorkam, vergingen zwischen dem Einschlag des American-Airlines-Fluges 11 in den Nordturm und dem Zusammenbruch beider Hochhäuser keine zwei Stunden. Das Flugzeug schlug um 8.46 Uhr Ortszeit in das Gebäude ein, 17 Minuten später krachte United Airlines 175 in den Südturm. Dieser stürzte daraufhin um 9.59 Uhr ein. Um 10.28 Uhr schließlich kollabierte auch der Nordturm – gerade mal 102 Minuten nach Beginn der tödlichen Attacken auf New York und das Pentagon.

    Planung für 500.000 Dollar – 123 Milliarden Einbußen in 4 Wochen

    Laut "CNN" kostete die Planung der Terroranschläge Al-Kaida geschätzte 500.000 Dollar. Das ist im Vergleich zu den Folgekosten ein lächerlicher Betrag: Allein die Ansprüche, die danach an die Versicherungen gestellt wurden, betrugen 9,3 Milliarden. Die Schäden beim und rund um das WTC werden mit 60 Milliarden Dollar beziffert, die Einbußen der Weltwirtschaft inklusive Einbrüchen im Flugverkehr betrugen allein in den ersten zwei bis vier Wochen nach den Anschlägen geschätzte 123 Milliarden Dollar. Für die Aufräumarbeiten am Ground Zero, die 3,1 Millionen Arbeitsstunden verschlangen, wurden 750 Millionen Dollar Kosten errechnet.

    Einstürze als Erdbeben registriert

    Die Einstürze der beiden Hochhäuser wurden von einem Seismographen der Columbia University in New York als Erdbeben gemessen – beim Südturm mit einem Wert von 2,1 auf der Richterskala, beim Nordturm waren es 2,3. Am Boden wurden 1.337 Fahrzeuge zerstört, darunter 91 Feuerwehrautos. Die Feuer, die auf Ground Zero ausbrachen, brannten 99 Tage lang – erst am 19. Dezember wurden die letzten Brandherde gelöscht. Die Aufräumarbeiten dauerten offiziell bis am 30. Mai 2002. Insgesamt wurden 1,8 Millionen Tonnen Schutt weggebracht.

    Nur 20 Überlebende an Ground Zero

    Aus den Trümmern des Einsturzes der Twin Towers konnten 20 Menschen lebend geborgen werden. Unter ihnen waren John McLoughlin und William Jimeno, Mitarbeiter der Hafenbehörde, die nach 13 beziehungsweise 20 Stunden in der Nähe eines Warenlifts gefunden wurden. Ihre Geschichte wurde 2006 von Oliver Stone verfilmt.

    Pasquale Buzzelli, Ingenieur bei der Hafenbehörde, und die Sekretärin Genelle Guzman waren im 64. Stock des Nordturms, als der Jet einschlug. Buzzelli war drei Stunden bewusstlos und erwachte auf einem Trümmerhaufen. Er hatte eine Gehirnerschütterung, Schnitte und einen gebrochenen Fuß erlitten. Guzman wurde mit einem zertrümmerten Bein erst nach 27 Stunden gerettet.

    ;