Welt

Arbeiterinnen auf Lipton-Teeplantagen missbraucht

Über 70 Arbeiterinnen wurden auf Teeplantagen der Firma Lipton und James Finlay in Kenia missbraucht. Die Unternehmen wussten angeblich von nichts. 

Carolin Rothmüller
Auf Tee-Plantagen der britischen Firmen Lipton und James Finlay in Kenia sollen Vorgesetzte jahrelang Arbeiterinnen sexuell missbraucht haben. (Symbolfoto)
Auf Tee-Plantagen der britischen Firmen Lipton und James Finlay in Kenia sollen Vorgesetzte jahrelang Arbeiterinnen sexuell missbraucht haben. (Symbolfoto)
Eyevine / picturedesk.com

Auf den Tee-Plantagen der britischen Firmen Lipton und James Finlay sollen Vorgesetzte jahrelang Arbeiterinnen sexuell missbraucht haben. Die BBC berichtete am Montag, mehr als 70 Frauen hätten dem Sender von sexuellem Missbrauch berichtet. Die britischen Unternehmen äußerten sich gegenüber der BBC entsetzt. Die zuständigen Manager seien umgehend suspendiert worden.

Mehrere Frauen berichteten dem Sender, sie hätten keine andere Wahl gehabt, als den Missbrauch zu erdulden. Die Vorgesetzten hätten gedroht, sie würden sonst ihre Arbeit verlieren. Eine der Frauen wurde dabei sogar mit HIV angesteckt.

Unilever schockiert

Die Firma Lipton Teas and Infusions gehörte bis Juli 2022 zum Nahrungsmittelkonzern Unilever. Das Unternehmen erklärte, "wir sind tief schockiert". Unilever habe "mehrere Jahre hart daran gearbeitet, die sehr schweren Probleme sexueller Gewalt und des Sexismus gegen Frauen in der Tee-Branche zu lösen". Es sei "enttäuschend", das dies nicht gereicht habe, um den sexuellen Missbrauch wie im Bericht geschildert zu verhindern.

Manager freigestellt

Lipton Teas and Infusion teilte mit, zwei Manager seien umgehend freigestellt worden. Das Unternehmen habe eine "komplette und unabhängige" Untersuchung der Vorwürfe angeordnet. Lipton gehört seit dem Verkauf für 4,5 Milliarden Euro dem Investmentfonds CVC Capital Partners.

Die Firma James Finlay erklärte, ein Manager sei freigestellt und bei der Polizei angezeigt worden. Zudem sei eine Untersuchung angeordnet worden, um zu prüfen, "ob es ein verbreitetes Problem sexueller Gewalt" gebe.