Österreich

70 Schutzmasken für größte Zahnklink Wiens

Heute Redaktion
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Zahnprobleme müssen wohl bis nach Corona-Zeiten warten. Die meisten Wiener Zahnärzte haben ihre Praxen wegen der Krise geschlossen. Die größte Zahnklinik der Stadt hat zu wenig Schutzausrüstung.

"Die Zahnärztekammer hat ihren Mitgliedern am 15. März 2020 empfohlen, nur mehr reine Notfallbehandlungen vorzunehmen", schreibt die Kammer in einer Aussendung. Die Folge: niedrigere Patientenfrequenzen und gleichbleibende Kosten. Dennoch dürften viele Wiener Zahnärzte noch einen Schritt weiter gegangen sein, sie haben ihre Ordinationen komplett geschlossen.

Im Gespräch mit "Heute" räumt der Präsident der Zahnärztekammer ein, dass viele einen Schritt weiter gegangen sind. "Es fehlt an Schutzausrüstung, viele Zahnärzte oder ihre Mitarbeiter gehören selbst zur Risiko-Gruppe oder die Patienten sind schlicht ausgeblieben", erläutert Thomas Horejs.

Wie viele Zahnarzt-Ordinationen derzeit geöffnet sind, weiß die Kammer derzeit selber nicht. "Welche Ordinationen offen haben ändert sich oft von Tag zu Tag", erklärt Horejs. Nachsatz: "Bei fast 1.000 Ordinationen können wir einfach nicht den Überblick behalten".

Wohin wendet sich ein Patient also bei einem Zahn-Notfall in Corona-Zeiten? An die Wiener Universitätszahnklinik in Alsergrund, die zumindest für Notfälle noch geöffnet ist. "Heute" hat am Dienstag einen Lokalaugenschein mit einer Patientin vor Ort gemacht.

Undercover-Lokalaugenschein in der Uni-Zahnklinik

"Wir würden Ihnen gern helfen aber wir haben nur 70 Schutzmasken und die niedergelassenen Zahnärzte schicken alle unsere Patienten zu uns", erklärt uns die freundliche Zahnärztin, die einen schnellen Zahn-Check am Eingang durchführt. Resultat: Der gebrochene Backenzahn kann entweder gezogen werden, wenn die Schmerzen zu schlimm sind oder die konservative Behandlung muss warten bis die Klinik zum Normalbetrieb zurückkehrt.

Auf "Heute"-Anfrage kann die Pressestelle der Zahnklinik keinen vermehrten Patienten-Zustrom bestätigen. Dass nur noch akute Notfälle behandelt werden, bestätigt die Klink dagegen.