Österreich

71 tote Flüchtlinge: Zweite Tragödie verhindert

Heute Redaktion
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Neue Details rund um die Tragödie der 71 toten Flüchtlinge, die am 27. August in einem Lkw in Parndorf gefunden worden sind. Bei einer Pressekonferenz am Freitag zu Mittag in Eisenstadt gab Landespolizeidirektor Doskozil von der Landesdirektion Burgenland bekannt, dass die Polizei eine zweite, ähnliche Tragödie verhindern konnte. Menschen in einem Lkw derselben Schlepperbande konnten sich selbst befreien. Bei einem der festgenommenen Schlepper handelt es sich um den Lenker des Todesbusses handelte. Zudem war das Kühlaggregat im Fahrzeug nicht angeschlossen.

Neue Details rund um die , die am 27. August in einem Lkw in Parndorf gefunden worden sind. Bei einer Pressekonferenz am Freitag zu Mittag in Eisenstadt gab Landespolizeidirektor Doskozil von der Landesdirektion Burgenland bekannt, dass die Polizei eine zweite, ähnliche Tragödie verhindern konnte. Menschen in einem Lkw derselben Schlepperbande konnten sich selbst befreien. Bei einem der festgenommenen Schlepper handelt es sich um den Lenker des Todesbusses handelte. Zudem war das Kühlaggregat im Fahrzeug nicht angeschlossen.

Als wichtigsten Ermittlungserfolg konnte Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil bekanntgeben, dass es sich bei jenen fünf in Ungarn festgenommenen Männern mit Sicherheit um die Tätergruppe handle, die für den Tod der 71 Flüchtlinge verantwortlich zu machen sind. Unter ihnen befinde sich auch jener Mann, der den Kühllastwagen nach Österreich gelenkt hat. Er wurde durch einen Handabdruck sowie DNA-Spuren im Fahrzeug eindeutig identifiziert.

Der Kühllaster startete die Unglücksfahrt gegen 5 Uhr früh am 26. August an der serbisch-ungarischen Grenze. Gegen 10 Uhr überquerte er die Grenze zu Österreich und wurde dann auf der A4 bei Parndorf abgestellt, wo er einen Tag später von den Behörden geöffnet wurde.

Tod trat ziemlich rasch ein

Der Lkw war laut Doskozil luftdicht verschlossen - das Kühlaggregat war nicht angeschlossen. Aufgrund der Größe der Ladefläche sowie der großen Anzahl der Menschen im Lkw gehen die Ermittler davon aus, dass sich das Fahrzeug binnen kurzer Zeit zur Todesfalle für die 71 Menschen erwiesen hat. Sie dürften schon während der Fahrt in Ungarn gestorben sein.

Schlepper für weiteren Fall zuständig

Durch die intensiven Ermittlungen wurden die Beamten auf einen ähnlichen Fall aufmerksam, der der selben Tätergruppe zuzurechnen ist. Dabei wurden 81 Personen in einen fast identen Kühllaster gepfercht. Ihnen gelang es, während der Fahr die Beifahrertür mit einem Brecheisen zu öffnen. Die Schlepper setzten sie dann bei Gols im Burgenland ab. 

Identifizierung braucht Zeit

Dauern wird es allerdings noch, was die Klärung der Identität der Opfer anbelangt. Bislang gingen bei einer eigens eingerichteten Hotline mehr als 300 Hinweise ein. Von angeblichen Angehörigen wurden DNA-Proben genommen. Bei den 71 Leichen konnten 17 Reisepässe sowie 40 Mobiltelefone sichergestellt werden. Aufgrund der Reisedokumente ist davon auszugehen, dass sich neben Syrern auch Menschen aus dem Irak und aus Afghanistan im Lkw befunden haben.

Von den Handys wurden bislang 16 ausgewertet. Es konnten Fotos, Kontakte und andere Daten erhoben werden. Doskozil räumt den Ermittlern hier ein Zeitfenster von drei Monaten ein, um eine qualitative Auswertung zu gewährleisten.