Wirtschaft

73.000 Überstunden: Bald Streiks beim AMS?

Der Betriebsrat des AMS fordert dringend eine Aufstockung des Personals. Von März bis Juni haben die Mitarbeiter 73.000 Überstunden geleistet.

Heute Redaktion
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Die Turbulenzen am Arbeitsmarkt sind noch lange nicht vorbei.
Die Turbulenzen am Arbeitsmarkt sind noch lange nicht vorbei.
picturedesk.com

"Unsere Leute sind am Limit. Es muss endlich etwas geschehen", betont der Zentralbetriebsrats-Chef des AMS Heinz Rammel. Mit einem Schreiben an die Belegschaft hat er zu einer Urabstimmung über Kampfmaßnahmen – bis hin zum Streik – aufgerufen. Von der Politik werden mindestens 652 Vollzeitstellen mehr gefordert, berichtet der "Kurier. 

"Von der Politik im Stich gelassen"

Von März bis Juni hätten die AMS-Mitarbeiter 73.000 Überstunden geleistet, weil in der Corona-Krise 200.000 zusätzliche arbeitslose Menschen betreut und über 110.000 Kurzarbeitsanträge bearbeitet werden mussten. "Wir fühlen uns von der Politik im Stich gelassen. So könne es nicht mehr weitergehen", sagt Rammel.

Er befürchtet, dass sich die Lage im Herbst nicht verbessern werde. Viel eher werde die Arbeitslosigkeit noch einmal zunehmen. Das zusätzliche Personal müsse daher rasch eingestellt werden, damit eine Einschulung noch vor dem Herbst stattfinden könne. "Sonst droht das Chaos", so der Betriebsrat

Abstimmung bis 11. September

Die Urabstimmung läuft vom 17. August bis 11. September. Betriebsversammlungen sollen wegen Coronavirus-Sicherheitsmaßnahmen keine stattfinden. Die Personal-Aufstockung würde laut Rammel rund 30 Mio. Euro mehr Budget in Anspruch nehmen.