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74-Jährige heiratete verstorbene Partnerin

Erfreuliches Urteil für eine außergewöhnliche Liebe. Bonnie Foerster durfte ihre bereits verstorbene Partnerin Beverly Grossaint heiraten.

Heute Redaktion
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Bonnie und ihre tote Ehefrau Beverly.
Bonnie und ihre tote Ehefrau Beverly.
Bild: zVg

Zu Lebzeiten zu heiraten war aufgrund von Beverlys schlechtem Gesundheitszustand unmöglich. Die gleichgeschlechtliche Ehe wurde im US-Bundesstaat Utah erst im Jahr 2013 erlaubt. Im Mai starb Beverly im Alter von 82 Jahren, unverheiratet. Ihr Beziehungsstatus hat sich nun posthum geändert.

Die Worte von Richter Patrick Corum, die Beverlys Partnerin Bonnie jetzt hören durfte, wurden entsprechend emotional aufgenommen: "Ja, du bist jetzt verheiratet", sagte er. und umarmte die 74-Jährige danach sogar. "Mein Herz war so voll liebe", sagte Bonnie danach.

50 Jahre zusammen

Die Geschichte von "Bon und Bev" ist außergewöhnlich. Die beiden Frauen waren 50 Jahre lang ein Paar. Sie verliebten sich in einem Lokal. Beverly sprach Bonnie an, die gebrochene Rippen und zwei blaue Augen hatte, weil sie von ihrem Mann zusammengeschlagen worden war. "Ich schaute in ihre Augen und verliebte mich. Sie war die eine für mich", erinnerte sich Bonnie im Gespräch mit der "BBC".

In guten wie in schlechten Zeiten hielten die beiden Frauen zueinander. Beverly wurde blind und herzkrank, Bonnie hat zwei amputierte Beine, überstand zwei Krebserkrankungen und sieht ebenfalls sehr schlecht.

Das hält sie aber nicht davon ab, die Welt positiv zu sehen. Trotz der vielen Diskriminierungen, die sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung erfahren musste, blieb sie stets aufgeschlossen, witzig und modern. Auf ihrem Facebook-Account teilt sie mehrmals täglich Beiträge wie diese: "Ich liebe Bev tausend Jahre lang und dann werde ich sie noch tausend Jahre länger lieben". Oder: "Bev ist jetzt seit drei Monaten tot. Tränen rinnen durch mein Herz, immer und immer wieder."

(red)