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74-Jährige nach 32 Jahren Haft freigesprochen

Heute Redaktion
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Bild: AP

Mary Virgina Jones wurde am Dienstag von einem Gericht in Los Angeles nach 32 Jahren in Haft vom Vorwurf, Komplizin bei einem Mord gewesen zu sein, freigesprochen. Der Freispruch erfolgte unter kräftiger Mithilfe von Jusstunden, die den Fall noch einmal unter die Lupe genommen hatten.

Der 74-Jährigen war zur Last gelegt worden, 1981 an der Ermordung eines Drogendealers durch ihren Lebensgefährten Mose Willis mitgewirkt zu haben. Während Willis vor der Vollstreckung des gegen ihn verhängten Todesurteils in Haft starb, saß Mary Virgina bis zuletzt im Gefängnis. Die Chance auf ein Leben in Freiheit schien vertan.

Wie die neuerliche Beweisaufnahme ergab, schoss der damals obdachlose Willis eine Woche vor dem Mord auf Jones' Tochter Denitra. Danach drohte er beiden Frauen mit dem Tod, falls sie zur Polizei gingen. Am Tag des Mordes zwang er seine Lebensgefährtin mit vorgehaltener Waffe, den Drogendealer an einen Ort zu führen, wo er ihn selbst erschoss.

Ihren Freispruch hat sie Jus-Stundenten zu verdanken. Diese nahmen den Fall unter die Lupe. Schließlich ließ sich die Anklage darauf ein, die damaligen Vorfälle als fahrlässige Tötung zu bewerten. Die dafür maximal zu verhängende Strafe von elf Jahren hat sie somit schon längst abgesessen. Die 74-Jährige bezeichnete den nachträglichen Mord-Freispruch als "unwirklich". Es gebe keine Worte, um ihre Gefühle zu beschreiben, sagte sie.