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750.000 Menschen wegen "Isaac" ohne Strom

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

"Isaac" bleibt auch einen Tag nach seinem Aufprall auf die US-Südküste gefährlich. Mit Windböen von bis zu 113 Stundenkilometern, knapp vier Meter hohen Sturmfluten und heftigem Regen fegte der Sturm über die Südküste Amerikas. Er schwächte sich zwar am Mittwochnachmittag bei seinem Zug ins Inland von einem Hurrikan zum Tropensturm ab. Aber er bewegte sich so langsam vorwärts, dass sich Louisiana, Mississippi und Alabama auf heftige Regenfälle und hohe Flutwellen gefasst machen.

"Isaac" bleibt auch einen Tag nach seinem Aufprall auf die US-Südküste gefährlich. Mit Windböen von bis zu 113 Stundenkilometern, knapp vier Meter hohen Sturmfluten und heftigem Regen fegte der Sturm über die Südküste Amerikas. Er schwächte sich zwar am Mittwochnachmittag bei seinem Zug ins Inland von einem Hurrikan zum Tropensturm ab. Aber er bewegte sich so langsam vorwärts, dass sich Louisiana, Mississippi und Alabama auf heftige Regenfälle und hohe Flutwellen gefasst machen.

750.000 Menschen in fünf Bundesstaaten saßen nach Angaben des Senders CNN am Abend ohne Elektrizität in ihren Häusern, fast 700.000 allein in Louisiana. Aber auch Einwohner in Texas und Arkansas waren betroffen - so weit reichte das Unwettergebiet. Mehr als 4.000 Mitglieder der Küstenwache hielten sich in Louisiana einsatzbereit, rund um New Orleans standen 48 bemannte Boote bereit. "Isaac" sollte laut Hurrikanzentrum bis Donnerstag über Louisiana hinwegziehen und am Freitagmorgen den Süden des Bundesstaates Arkansas erreichen.

Schäden in Milliardenhöhe

Der Sturm trifft auch wirtschaftliche Infrastruktur: Die Schäden, etwa an Öl-Raffinerien vor der Küste Louisianas, gehen bereits in die Milliarden, dürften aber deutlich geringer als bei "Katrina" ausfallen. "Isaac" habe bisher auf dem Meer bei Energieunternehmen wirtschaftliche Verluste von bis zu einer Milliarde US-Dollar (797 Mio. Euro) verursacht, teilte Eqecat mit. Das US-Unternehmen modelliert Risiken wie Stürme oder Erdbeben und hilft so den Versicherern bei der Berechnung ihrer Polizzen.

In Louisiana und den Nachbarstaaten fielen nach Einschätzung der Expertengruppe "onshore" versicherte Verluste von bis zu 1,5 Milliarden Dollar (1,196 Mrd. Euro) an. Allerdings handelte es sich um relativ frühere Schätzungen. Wissenschafter warnten vor möglichen schweren Schäden im Laufe der kommenden Tage.

Überflutungen in Louisana

Einige Orte waren von dem Sturm besonders schwer betroffen: In dem sehr niedrig gelegenen Landkreis Plaquemines nahe der Küste Louisianas waren Rettungsmannschaften bis zum Mittwochnachmittag dabei, Dutzende Menschen von Dächern und aus Dachböden überfluteter Häuser zu retten. Sie waren vor dem Eintreffen des Sturms aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu bringen, aber hatten sich zum Bleiben entschieden. Die Rettungsteams stellten ihre Arbeit in der dünn besiedelten Gegend in der Nacht auf Donnerstag ein. Es sei niemand mehr zurückgeblieben sei, der ihrer Hilfe bedürfe, so die Behörden.

Im Gebiet von New Orleans stellte Hochwasser von mehr als drei Metern nach dem Hurrikan "Katrina" ausgebaute Flutwälle auf die Probe. Anscheinend gab es jedoch keine Probleme. Das System funktioniere wie es solle, hieß es in einer Mitteilung des zuständigen Ingenieurkorps der Army. Die Dämme waren nach dem verheerenden Hurrikan "Katrina" im Jahr 2005 angelegt worden. Der Hurrikan hatte die Südstaaten-Metropole damals schwer getroffen. Die Stadt versank in den Fluten, in der Region kamen mehr als 1.800 Menschen ums Leben.

Der Bürgermeister von New Orleans, Mitch Landrieu, verfügte für die Nacht zum Donnerstag eine Ausgangssperre in der Stadt, um Plünderungen zu verhindern. Es habe zwar nur einige wenige Fälle gegeben, aber er wolle, dass Sicherheitskräfte in der Nacht ohne Störungen patrouillieren könnten, zitierte die Times-Picayune den Bürgermeister.

APA/red