Viele Schüler haben ohne Nachhilfe Probleme, dem Unterricht zu folgen. 49 Prozent aller Schüler haben im aktuellen Schuljahr externe Nachhilfe bekommen – im Vorjahr waren es noch 30 Prozent. Die zusätzlichen Lernstunden zu bezahlen, geht für viele Eltern ordentlich ins Geld.
"Mein Sohn hat große Probleme in Mathe und es gibt nur zwei Wochenstunden dieses Schuljahr. Die Lehrperson hat keine Zeit, den Stoff mit den Kindern zu festigen. Sie muss schnell weiterkommen mit dem Stoff. Und so bleiben schwächere Schüler leider auf der Strecke", schildert eine Mutter. "Es muss eigentlich alles zuhause gelernt werden", klagt auch eine andere.
"Nach einem langen Arbeitstag müssen Eltern zuhause weiterarbeiten, damit ihre Kinder die Anforderungen der Schulen schaffen", ärgert sich auch AK-Präsidenten Renate Anderl über dieses Vorgehen. Bildung sollte in Schulen stattfinden, der Schulerfolg darf nicht an den Küchentisch ausgelagert werden, fordert Anderl.
Im Schuljahr 2023/2024 wurden im Durchschnitt bereits 750 Euro pro Schulkind für Nachhilfe ausgegeben. Doch viele Eltern können sich die teure Unterstützung nicht leisten. 60 Prozent der befragten Eltern gaben an, durch die Ausgaben für Nachhilfe sehr oder spürbar finanziell belastet zu sein. Fast jede zweite Familie muss wegen der Nachhilfe-Zahlungen auf andere Ausgaben verzichten.
Oft ist die Nachhilfe auch nicht mehr zeitlich befristet. Bei 40 Prozent der Eltern bekommt das Kind schon seit über einem Jahr Nachhilfe. 45 Prozent der Eltern geben auch an, dass es nicht das erste Mal ist, dass Nachhilfe gebraucht wird. Immer öfter trifft es auch schon die Jüngsten – Nachhilfe in der Volksschule ist keine Ausnahme mehr.