76-Jährige prügelt Angreifer mit Stock ins Spital

Nur einen Tag, nachdem im US-Bundesstaat Georgia acht Menschen in asiatischen Massage-Studios erschossen wurden, kam es zum nächsten Hass-Verbrechen. In den sozialen Netzwerken trenden nun die Hashtags "StopAsianHate" bzw "StopAsianHateCrime", am chinesischen Weibo der etwas sperrig klingende "Asiatisch-Amerikanische Oma schlägt Angreifer zurück", der in Mandarin deutlich kürzer darzustellen ist.

1,4 Milliarden Aufrufe sammelte der Vorfall alleine auf der chinesischen Plattform und auch die britische "BBC" berichtet mittlerweile darüber. Der Hashtag fasst das Geschehen dabei schon relativ gut zusammen.

"Chinese!"

Xie Xiaozhen ist 76 Jahre alt und wartete am Mittwoch an einem Schutzweg in San Francisco, Kalifornien. Plötzlich hörte sie eine Stimme "Chinese!" rufen und bekam einen Faustschlag ins Gesicht ab. Intuitiv griff sie nach einem Holz-Stock, der in der Nähe lag, und drosch damit auf den Angreifer ein.

Ein Augenzeuge filmte die Szenerie beim Eintreffen der Einsatzkräfte. Xiaozhen ist darauf stark blutend zu sehen. Sie hält sich einen Eisbeutel ins Gesicht und wütet aufgebracht über ihren Angreifer, der sich – ebenfalls stark blutend – angekettet auf einer Trage befindet.

"China-Virus"

Ihre Tochter berichtet von der nun schwer traumatisierten Mutter, die auf dem rechten Auge immer noch nichts sehen kann. Um die medizinischen Behandlungskosten zahlen zu können wurde mittlerweile auch eine Spendenkampagne ins Leben gerufen. Über 600.000 Euro kamen dort bereits zusammen.

Befeuert durch Schuldzuweisungen an China aufgrund der Corona-Pandemie und den Aussagen des ehemaligen Präsidenten Donald Trump steigen die Angriffe auf chinesisch-gesehene Personen noch heute. Das spricht auch Zhao Lijian, Sprecher des chinesischen Außenministeriums, an. "Solch abscheuliche Taten, die aus grundloser Diskriminierung entstehen, machen uns wütend und traurig."