Wirtschaft

8.457 Menschen wurde 2013 das Gas abgedreht

Heute Redaktion
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Mehrere tausend Österreicher, vor allem Wiener, konnten 2013 ihre Gasrechnung nicht mehr bezahlen. Bei 8.457 Kunden wurde wegen Zahlungsverzugs der Gashahn abgedreht, geht aus aktuellen Zahlen der Regulierungsbehörde E-Control hervor. Aber: In 5.876 Fällen wurde die Belieferung wieder aufgenommen. Vergleichswerte mit 2012 gibt es nicht, die Zahlen wurden erstmals erhoben.

Mit 6.081 Abschaltungen entfallen mehr als zwei Drittel auf Wien. An die 600.000 Wiener Haushalte heizen mit Gas, das ist rund die Hälfte aller Gaskunden österreichweit. Dennoch seien die Abschaltungen in der Bundeshauptstadt überproportional hoch, erklärte E-Control-Vorstand Walter Boltz. Hinter Wien liegt Niederösterreich, wo im Vorjahr 1.036 Kunden das Gas abgedreht wurde.

60 Prozent in den wärmeren Monaten

Im Jahresverlauf zeigt sich, dass die Netzbetreiber vor allem während der Sommermonate abschalteten. 60 Prozent der Abschaltungen fielen in die sechs Monate April bis September. "Aufgrund der von den Netzbetreibern gelieferten Daten ist kein eindeutiger Trend erkennbar, dass es in der kalten Jahreszeit vermehrt zu Abschaltungen bei zahlungsunfähigen Kunden käme", so Boltz.

Abschaltung vor Wochenende verboten

Seit 2013 müssen mindestens zwei Mahnungen verschickt werden, bevor das Gas abgedreht werden darf. Außerdem sind Abschaltungen vor einem Wochenende oder einem Feiertag verboten, damit das Gas möglichst rasch wieder aufgedreht werden kann. Die Kosten dafür sind mit 30 Euro per Gesetz festgeschrieben. Kunden, die keinen Lieferanten finden, weil sie in der Vergangenheit Rechnungen verspätet gezahlt haben, können sich auf die Grundversorgung berufen oder sich einen Wertkarten-Zähler, bei dem im Voraus bezahlt wird, einbauen lassen.

Die Gasnetzbetreiber sind aufgrund der Gasmonitoringverordnung der E-Control seit 2013 verpflichtet, der Regulierungsbehörde jährlich ihre Abschaltungen zu melden. Nicht so beim Strom: "Da die großen Landesenergieversorger alle im Mehrheitseigentum des jeweiligen Bundeslandes sind, besteht wenig Interesse daran, diese mitunter unangenehmen Zahlen zu veröffentlichen", kritisiert Boltz. Die Zahlen zu Stromabschaltungen würden großteils "schubladisiert".

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