Salzburg

8 Schüsse! Wiener überlebt Mordversuch äußerst knapp

Fünf Monate nach der Bluttat in Zell am See kommen nun schlimme Details ans Licht: Das Opfer, ein Wiener, überlebte den Mordversuch nur äußerst knapp.

Roman Palman
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    In der Nacht auf 8. Juli 2020 kam es in Zell am See zu einem Mordversuch mit einer Schusswaffe an einem 40-jährigen Wiener.
    In der Nacht auf 8. Juli 2020 kam es in Zell am See zu einem Mordversuch mit einer Schusswaffe an einem 40-jährigen Wiener.
    Daniel Scharinger

    Es passierte in der Nacht auf den 8. Juli mitten im Ortszentrum von Zell am See. Ein 40-Jähriger aus Wien wurde mehrfach angeschossen und später schwerst verletzt aufgefunden. Wie durch ein Wunder überlebte der Mann. 

    Jetzt, fast fünf Monate später, hat die Polizei neue Details zu der schrecklichen Bluttat bekanntgegeben. Die Details erschüttern: Demnach war der Wiener mit dem mutmaßliche Täter, einem 31-jährigen Niederländer, auf dem Beifahrersitz gemeinsam im Auto unterwegs, um offenbar noch einen Bekannten des Letzteren abzuholen.

    Täter stieß Wiener in Wald über Abhang

    Aus bisher unbekanntem Grund dürften die beiden Männer aber schon nach kurzer Fahrt in Streit geraten sein. Der Niederländer stieg daraufhin aus dem Wagen, drehte sich um, und feuerte sieben Mal auf den Lenker. Der Wiener, der bereits angefahren war, stürzte wenige Meter weiter getroffen aus dem Fahrzeug und blieb reglos auf dem Gehsteig liegen.

    Dort ließ ihn der Niederländer zurück. Eiskalt ging er in seine nahegelegene Wohnung und lud die Pistole mit mindestens weiteren sechs Patronen nach. Danach kehrte er an den Tatort zurück, um sein blutiges Werk zu vollenden. Er hievte sein Opfer in den Kofferraum, feuerte noch einmal auf ihn und fuhr damit einige Kilometer in einen Wald. Dort zerrte er den Wiener aus dem Wagen und stieß ihn über eine steile Böschung. Dann brauste der Niederländer davon und ließ sein Opfer zum Sterben zurück.

    Opfer alarmierte selbst Polizei

    Doch wie durch ein Wunder überlebte der 40-Jährige diese Tortur und schaffte es sogar noch einen Notruf abzusetzen und seine Koordinaten durchzugeben. So konnte er in den frühen Morgenstunden von einer Polizeistreife, schwerstverletzt im unwegsamen Gelände, aufgefunden werden. Nach notärztlicher Erstversorgung und Einlieferung in das Tauernklinikum Zell am See wurde er mit dem Rettungshubschrauber in das Universitätsklinikum Salzburg überstellt.

    "Das Opfer überlebte mit schwersten Verletzungen und wurde mittlerweile in häusliche Pflege entlassen", so die Landespolizeidirektion Salzburg in ihrer Meldung.

    Der beschuldige 31-jährige Niederländer wurde nach Abschluss der Erstermittlungen, über Anordnung der Staatsanwaltschaft Salzburg, in die Justizanstalt Salzburg eingeliefert. Seinen Angaben zufolge wird er sich frühestens im Zuge der Gerichtsverhandlung zur unmittelbaren Tat äußern.

    Alles nur wegen dem Auto?

    Noch gibt es daher Unklarheiten zum Motiv. Die Polizei vermutet, dass der Niederländer den 40-Jährigen wegen dessen Autos töten wollte. Der 31-Jährige handelte nach letzten Ermittlungserkenntnissen als Einzeltäter. Er wurde wegen des Verdachtes des versuchten Mordes, schwerem Raub, Freiheitsentziehung und Aussetzung an die Staatanwaltschaft Salzburg angezeigt.