Österreich

8 Spitäler schließen sich AKH-Protest an

Heute Redaktion
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Bild: Denise Auer

Die Ordensspitäler, die in der medizinischen Arbeit eng mit dem AKH zusammenarbeiten, fordern die finanzielle Gleichbehandlung aller Wiener Spitäler.

Die Ordensspitäler, die in der medizinischen Arbeit eng mit dem AKH zusammenarbeiten, fordern die finanzielle Gleichbehandlung aller Wiener Spitäler.

Die Situation am AKH spitzt sich zu: Die Ärzte drohen jetzt mit Generalstreik. Am Freitag finden Gespräche zwischen Bund, Ländern und Uni auf Beamtenebene statt. Es geht um 9 Millionen Euro, die keiner der Teilnehmer bereit ist zu zahlen. Am Dienstag treffen sich die Ärzte wieder zu einer Betriebsversammlung - bereits zum dritten Mal in wenigen Wochen.

Streik-Abstimmung per Mail

Danach wird elektronisch per Mail über einen Streik abgestimmt. Die Ordensspitäler versorgen rund 20 Prozent der Wiener Bevölkerung. AKH und Ordensspitäler zusammen erbringen die Behandlungsleistungen für rund 45 Prozent der Wiener Patienten. Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) hat noch bis Weihnachten Zeit, eine Lösung zu finden. Dann wird es ernst.

Jetzt schließen sich die Wiener Ordensspitäler den Kampfansagen an. "Einige Wiener Spitäler werden ausgeblutet. Das AKH ist nur der aktuelle Anlassfall. Die acht gemeinnützigen Wiener Ordensspitäler werden seit zehn Jahren immer stärker von Patienten in Anspruch genommen, ohne dass die Leistungserlöse entsprechend erhöht wurden. Die Stadt Wien hat in den aktuellen Verhandlungen das Limit überschritten. Wir können nicht mehr", erklärt Manfred Greher, Ärztlicher Direktor des Herz-Jesu Spitals und Sprecher der Plattform der acht Wiener Ordensspitäler, den Grund für die Ausweitung der Proteste.

Folgende Spitäler schließen sich den Protesten an:

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, 2. Bezirk
Herz-Jesu-Krankenhaus, 3. Bezirk
Krankenhaus St. Elisabeth, 3. Bezirk
Hartmannspital, 5. Bezirk
Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, 6. Bezirk
Orthopädisches Spital Speising, 13. Bezirk
St. Josef-Krankenhaus, 13. Bezirk
Krankenhaus Göttlicher Heiland, 17. Bezirk

Bisher konnten die Ordensspitäler auf reale Kürzungen stets mit einer Steigerung der Produktivität reagieren. Greher: "Diese Möglichkeiten sind mittlerweile aufgebraucht, weitere Rationalisierungen wären unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht mehr zumutbar."

Die Forderungen im Detail:

Gleichbehandlung für alle gemeinnützigen Wiener Spitäler, unabhängig vom Träger.
Bekenntnis der Wiener Gesundheitspolitiker zu den acht gemeinnützigen Ordenskrankenhäusern sowie die Anerkenntnis dieser Leistungen für die Wiener Gesundheitsversorgung.
Umsetzung der Forderung des Rechnungshofs nach einem fairen Finanzierungssystem:
Die Ordensspitäler erhalten derzeit für gleichwertige Leistungen im Durchschnitt 40 % weniger als die städtischen Spitäler.
Eine Anhebung der Mittel für 2012 um 18 Millionen Euro.