Österreich

80 Leute steckten 4 (!) Stunden in S-Bahn fest

Heute Redaktion
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Bild: Leserreporter: Markus Kubicek

Vier lange Stunden saßen 80 Leute in der S-Bahn fest. Kurz vor der Station Rennweg blieb der Zug in einem Tunnel stecken. Die Oberleitung war gerissen. Die Passagiere hatten nicht einmal Strom.

Zwei der drei Züge, die steckengeblieben waren, konnten bereits nach kurzer Zeit evakuiert werden. Eine Diesellok schleppte die beiden Züge ab. Ein Leserreporter berichtete, dass die Passagiere ruhig und gefasst blieben, auch wenn das Krisenmanagement der Bahnen nicht unbedingt klappte. "Wir haben 40 Minuten lang mit dem Lokführer und Schaffner diskutiert, bis wir endlich aussteigen durften", erzählte Samuel Laster.

Nach einiger Zeit regte sich allerdings in einem weiteren Zug, in dem Passagiere noch festsaßen, Unmut. Ein deutsches Ehepaar stellte eine Schadenersatzklage gegen die ÖBB in Aussicht, falls sie den Abflug ihres Flugzeuges in Wien-Schwechat verpassen würden. Die Leute aus der dritten S-Bahn mussten vier Stunden im Zug warten, da die ÖBB sie nicht rauslassen wollte.

"Zuerst rückte ein Reparatur-Trupp an. Dann wurde uns gesagt, dass wir auf eine Abschlepp-Lok warten müssen", schilderten Melissa (24) und Sedat (25). Ungeduldige Passagiere, die unerlaubterweise die S-Bahn verlassen hatten, sorgten für weitere Verzögerungen. Ein großes Lob der Fahrgäste gab es für Zugbegleiter Michael Belle (30): "Er hat die Ruhe bewahrt und uns sehr gut betreut. Ohne ihn hätten wir die vier Stunden nicht so gut überstanden."

Während der Wartezeit hatten die Leute nicht einmal Strom. "Ein Zug hat die Oberleitung im Tunnel heruntergerissen, der Stromkreis wurde unterbrochen", erklärte ÖBB-Sprecher Christoph Posch.