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83 Flüchtlinge gingen in Lampedusa an Land

Heute Redaktion
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Wochen lang saßen sie auf dem Rettungsschiff "Open Arms" fest. Nun durften die Migranten auf der italienischen Insel Lampedusa an Land gehen.

83 Flüchtlinge verließen am Dienstagabend das Schiff, einige humpelten oder trugen Verbände.

Aktivisten bejubelten die Ankunft im Hafen. Nach 19 Tagen "in Gefangenschaft auf dem Deck eines Schiffes" durften nun alle Migranten an Bord an Land, twitterte die spanische Hilfsorganisation "Proactiva Open Arms".

Lega protestiert

Doch nicht alle zeigten sich über die Ankunft der Flüchtlinge erfreut. Eine kleine Gruppe von Menschen, darunter auch die Senatorin Angela Maraventano von der rechten Lega, protestierten. Die Politikerin behauptete, die Migranten würden "dem Image der Insel schaden", wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA berichtete.

19 Tage lang saßen die Flüchtlinge unter beengten Bedingungen auf der "Open Arms" fest. Seit sechs Tagen lag das Rettungsschiff vor Lampedusa vor Anker. Italiens Innenminister und Lega-Chef Matteo Salvini hatte sich geweigert, die Menschen an Land gehen zu lassen.

Angekommen war das NGO-Schiff vor Lampedusa mit 147 Geretteten. In den vergangenen Tagen mussten mehrere kranke oder minderjährige Flüchtlinge an Land gebracht werden. Einige sprangen ins Meer und versuchten nach Lampedusa zu schwimmen. Sie wurden von der italienischen Küstenwache geborgen.

Schiff beschlagnahmt

Am Dienstag erfolgte die Anordnung des sizilianischen Staatsanwalts Luigi Patronaggio, die Menschen an Land zu bringen. "Endlich, der Alptraum hat ein Ende, und die 83 Menschen an Bord bekommen sofortige Hilfe an Land", kommentierte Proactiva.

Der Staatsanwalt ordnete zudem eine Beschlagnahmung der "Open Arms" an. Diese erfolge im Rahmen der Ermittlungen wegen des Verdachts der Freiheitsberaubung und des Amtsmissbrauchs, erklärte Patronaggio. (red)