Szene

9,5 #metoo-Millionen für Eliza Dushku

Die Schauspielerin wurde am Set von "Bull" belästigt und nach einer Beschwerde gefeuert. Das kommt CBS nun teuer zu stehen.

Heute Redaktion
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In "True Lies" (1994) spielte sie die Tochter von Arnold Schwarzenegger, in der Kultserie "Buffy, the Vampire Slayer" war sie 20 Episoden lang (1998 bis 2003) als Dämonenjägerin Faith zu sehen. Vor zwei Jahren wurde Eliza Dushku für eine weitere, beliebte TV-Show engagiert. Unter den derzeit meistgesehenen Fernsehserien der USA liegt "Bull" auf Platz zehn.

Die Arbeit am Set begann laut "New York Times" vielversprechend. Aus den eingeplanten drei Folgen sollte eine Festanstellung werden, der Hauptdarsteller Michael Weatherly wirkte freundlich und professionell. Der erste Eindruck täuschte jedoch - Weatherly, auch bekannt für die Rolle des Tony in "Navy CIS", riss im Beisein der Crew unangebrachte Witze über seine Kollegin.

Den Hintern versohlen

"Da kommen die Beine", sagte er, als Dushku in einem Anzug ans Set kam; eine Geste der Schauspielerin deutete er scherzhaft als Aufforderung zum Dreier und bei einer anderen Gelegenheit bot er ihr an, sie übers Knie zu legen und ihr den Hintern zu versohlen. "Ich habe einen Witz zitiert", meinte Weatherly dazu, "eine klassische Cary-Grant-Zeile aus 'Charade' oder 'Philadelphia Story', und das bedeutete ganz und gar nicht, dass es mein Wunsch war, diese Handlung auszuführen." Den "Dreier" erklärte er als Improvisation, die zu seiner TV-Figur passe (was nicht ganz von der Hand zu weisen ist).

Eliza Dushku beschwerte sich bei CBS und merkte an, dass Weatherlys Verhalten ansteckend gewesen sei und die Crew zu ungustiösen Kommentaren animiert habe. Zuvor hatte sie mit Weatherly persönlich gesprochen und danach das Gefühl gehabt, er wolle sie aus der Serie feuern lassen. Ein Anwalt von CBS spielte die Beschwerde der Schauspielerin angeblich herunter. Dushku bekam schließlich nicht die in Aussicht gestellte Festanstellung.

Einigung in Millionenhöhe

Die Aktrice überlegte, den Sender zu verklagen, entschied sich letzten Endes aber für eine Mediation. CBS leitete zudem im August eine interne Ermittlung ein, die ursprünglich die Vorwürfe mehrerer weiblicher Mitarbeiterinnen gegen den früheren CEO Leslie Moonves untersuchen sollte. Ein grobes Fehlverhalten im Umgang mit Eliza Dushkus Beschwerden wurde festgestellt. Die Schauspielerin erhielt 9,5 Millionen Dollar (circa 8,4 Millionen Euro) - in etwa die Summe, die sie für vier Jahre als Cast-Mitglied von "Bull" erhalten hätte.

(lfd)

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