Wirtschaft

9 Jahre Haft für Laudas Ex-Kapperlsponsor

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Leonhard Foeger / Reuters

Der Gründer der Money Service Group, Michael Seidl, wurde am Dienstag am Fürstlichen Landgericht in Liechtenstein wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs zu neun Jahren unbedingter Haft verurteilt. Er soll 44 Anleger, darunter auch Niki Lauda und Ex-Skirennläufer Harti Weirather, betrogen haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der Gründer der Money Service Group, Michael Seidl, wurde am Dienstag am Fürstlichen Landgericht in Liechtenstein wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs zu neun Jahren unbedingter Haft verurteilt. Er soll 44 Anleger, darunter auch Niki Lauda und Ex-Skirennläufer Harti Weirather, betrogen haben.

Ein Gerichtssprecher bestätigte das nicht rechtskräftige Urteil. Die Staatsanwaltschaft wertete die Aussagen der zahlreichen Belastungszeugen als schlüssig und sah ein "stimmiges Tatbild". "Seidl legte volle Berufung ein", so der Sprecher. In der nächsten Instanz ist nun das Fürstliche Obergericht am Zug. Die Staatsanwaltschaft hatte für den Angeklagten sieben bis acht Jahre Haft gefordert, der Strafrahmen liegt bei bis zu zehn Jahren.

Niki Lauda, der von der MSG als Kapperlsponsor 1,2 Mio. Euro pro Jahr erhalten sollte, jedoch nur eine erste Zahlung von 400.000 Euro bekam und zudem 500.000 Euro in Seidls Anlageprodukten verlor, wollte keinen Kommentar zur Verurteilung abgeben. Lauda war im Prozess gegen Seidl .

Verteidigung plädierte auf Freispruch

Die Verteidigung des deutschen Staatsbürgers Michael Seidl plädierte laut den Medienberichten auf Freispruch. Sein Mandant habe nie eine Betrugs- und Bereicherungsabsicht gehabt, argumentierte der Rechtsbeistand laut Liechtensteiner Medienberichten. Ein Kompagnon Seidls habe die Anlegergelder zweckentfremdet zur Bezahlung offener Forderungen von Kunden der Schweizer "Samiv AG" verwendet.

Deswegen habe Seidl gegenüber seinen eigenen Anlegern zu Notlügen greifen müssen, während er versucht habe, das verlorene Geld anderweitig wieder zurückzuerwirtschaften. Als die Geschäfte endlich am Anlaufen gewesen seien, habe es aber negative Medienberichte über finanzielle Probleme der Money Service Group gegeben - was ihr Todesstoß gewesen sei, zitierte "Volksblatt.li" den Advokat.

Auch Ex-Skirennläufer Weirather unter den Opfern

Die Anklagebehörde sah es als ausreichend erwiesen an, dass Seidl über vier Jahre 44 Anleger - darunter neben Lauda angeblich auch Ex-Skirennläufer Harti Weirather, der vier Mio. Euro verloren haben soll - um insgesamt 30 Mio. Euro betrogen hat. Das Geld habe er in den Aufbau der Marke MSG und in seinen luxuriösen Lebenswandel gesteckt.

Gegen Seidl wurde auch in der Schweiz wegen Betrugs- und Untreueverdachts ermittelt, im Sommer des Vorjahres klickten in St. Gallen die Handschellen für ihn. Heuer wurde er dann nach Liechtenstein ausgeliefert, wo er nun nach neun Prozesstagen in erster Instanz verurteilt wurde.

;